Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
den anstehenden Sand e<strong>in</strong>tieften. Aus der Grabenverfüllung wurden enorme Mengen<br />
an zeitlich entsprechender Keramik des 18. Jahrhunderts geborgen: glasierte Irdenware<br />
(handgefertigte Töpferware, siehe Glossar), Ste<strong>in</strong>zeug, Ste<strong>in</strong>gut und Porzellan.<br />
<strong>Bernau</strong> um 1620<br />
Stadttore<br />
<strong>Bernau</strong> besaß bis Ende des 18. Jahrhunderts drei Stadttore, von denen heute nur<br />
noch das östlich gelegene Ste<strong>in</strong>tor erhalten ist. Die Stadtore bestanden üblicherweise<br />
aus e<strong>in</strong>em Haupttor, welches oft als Turm ausgeführt war, sowie e<strong>in</strong>em oder<br />
mehreren Vortoren, die meistens mit e<strong>in</strong>er Wehrgangs- oder Zw<strong>in</strong>germauer<br />
(Zw<strong>in</strong>geranlage) umschlossen waren.<br />
Berl<strong>in</strong>er Tor<br />
Das Berl<strong>in</strong>er Tor im Westen der Stadt besaß ursprünglich e<strong>in</strong> Außentor und wurde<br />
1790 abgebrochen [17]. 55 Während der Sanierung der westlichen Straßenhälfte der<br />
Berl<strong>in</strong>er Straße zwischen der Kreuzung Weißenseer Straße (B2) und der Straßene<strong>in</strong>mündung<br />
Alte Brauerei standen <strong>in</strong>sbesondere die fortifikatorischen (militärisch<br />
befestigten) Anlagen vor dem ehemaligen Berl<strong>in</strong>er Tor sowie das Berl<strong>in</strong>er Tor im<br />
Westen der Stadt selbst im Visier der archäologischen Baubegleitung. 56 Im Jahre<br />
1789 bzw. 1790 wurden der Turm sowie im Jahre 1799 das Tor selbst abgerissen. 57<br />
Im Standortbereich Berl<strong>in</strong>er Straße konnte nahezu das gesamte mittelalterliche bis<br />
neuzeitliche Befestigungs- und Verteidigungssystem am Berl<strong>in</strong>er Tor dokumentiert<br />
werden. Es zeigten sich drei bis zu ca. 16 m breite Wallgräben, deren Sohlen unter der<br />
sichtbaren Bautiefe von 2,30 m lagen. In allen drei Gräben hatten sich noch hölzerne<br />
22<br />
Archäologische Dokumentation:<br />
Stadttore<br />
- Mühlentor [1999]<br />
- Berl<strong>in</strong>er Tor [2008]<br />
- Ste<strong>in</strong>tor [1997/1998, 2010]<br />
55 Plate 2005, Kap. 1.2.<br />
56 BLDAM- Grabungskurzbericht UBO 2008-27 vom<br />
16.01.2009 (M. Roeder/Fa. ASR).<br />
57 s. Plate 2005, Kap. 1.2.<br />
[17] Berl<strong>in</strong>er Tor, Ausschnitt<br />
aus der Stadtansicht nach<br />
Merian 1652