Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler
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Das Vortor kann man sich als e<strong>in</strong>en kräftigen Torbogen oder e<strong>in</strong> Torhaus – zwischen<br />
24 und 30 m vom Ste<strong>in</strong>tor entfernt <strong>in</strong> der Hussitenstraße – als östliches Abschlussbauwerk<br />
der Zw<strong>in</strong>geranlage vorstellen. Die alte Torsituation verdeutlicht am besten<br />
der Merian-Stich von 1620. Vor dem Vortor verlief der äußere Stadtgraben. Als se<strong>in</strong><br />
Nachfolger kann der e<strong>in</strong>gefasste Pankekanal gelten, der heute jedoch von e<strong>in</strong>em<br />
Ziegelgewölbe überdeckt unter der Hussitenstraße verläuft.<br />
Ebenfalls parallel zur Stadtmauer östlich des Ste<strong>in</strong>tors verlaufen zwei bis <strong>in</strong>s Grundwasser<br />
reichende Feldste<strong>in</strong>mauern [24, Befund 6-7]. Unter bzw. vor deren Fundamenten<br />
war e<strong>in</strong>e Reihe eckiger und runder Holzbalken [24, Befund 8] <strong>in</strong> den anstehenden<br />
Sand gerammt. Darüber h<strong>in</strong>aus zeigte sich <strong>in</strong> diesem Abschnitt unter dem mittelalterlichen<br />
Mauerrest der südlichen Wehrgangmauer e<strong>in</strong> gemauerter Durchlass<br />
bzw. e<strong>in</strong>e Kanalwölbung von ca. 2,50 m Spannbreite [26 u. 24, Befund 14]. Diese<br />
Befunde belegen die hölzerne, später ste<strong>in</strong>erne Böschungsbefestigung des somit<br />
nachgewiesenen <strong>in</strong>neren Stadtgrabens, über den im Spätmittelalter e<strong>in</strong>e nicht mehr<br />
erhaltene Brücke errichtet wurde.<br />
Parallel zum mittelalterlichen Fundament der nördlichen Wehrgangmauer verläuft<br />
nördlich e<strong>in</strong> weiteres Mauerfundament mit Strebepfeiler [24, Befund 2, 4-5] aus dem<br />
gleichen Baumaterial. Die Feldste<strong>in</strong>e und Backste<strong>in</strong>brüche wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e handgemischte<br />
Mörtelmischung gesetzt; ebenso könnte die Bauweise e<strong>in</strong>e Datierung <strong>in</strong>s<br />
28<br />
[25] Archäologische Grabung<br />
<strong>in</strong> der Hussitenstraße unmittelbar<br />
vor dem Ste<strong>in</strong>tor mit<br />
den Fundamentresten der<br />
ehemaligen Zw<strong>in</strong>geranlage<br />
[26] Wehrmauer mit Durchlass<br />
oder Kanalwölbung im Verlauf<br />
des <strong>in</strong>neren Stadtgrabens<br />
(Befund 14)