Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

125 Barthel 2000, S. 47; Dehio 2000, S. 78; Plate 2005,
Kap. 5.
126 Hedergott 1932, 19f. 22; Plate 2005, Kap. 8.
127 Hedergott 1932, S. 19f.
Lateinschule, Am Kirchplatz 10
Am Kirchplatz 10 nördlich der St.-Marien-Kirche befand sich die ehemalige Lateinschule
[72]. 125 Im Jahre 1595 wird in schriftlichen Quellen erstmals ein Schulmeister
erwähnt. Ein neues Schulgebäude wird für die Jahre 1696 sowie 1776/79 an dieser
Stelle verzeichnet. Es handelt sich hierbei um einen zweigeschossigen, verputzten
Backsteinbau mit bis zu 90 cm starken Wänden und einem Walmdach. Das Gebäude
stammt im Kern wohl noch aus dem 16. Jahrhundert mit späteren Veränderungen.
Somit ist dieses Haus das älteste noch existierende Schulgebäude der Stadt Bernau,
dessen berühmteste Lehrer oder Schüler Paulus Praetorius (1521-1565) und Georg
Rollenhagen (1542-1609) waren.
Mühlen: Roßmühle, Windmühlen auf dem Mühlenberg,
Wassermühle an der Panke
Eine städtische Mühle, die 1548 erbaut wurde, befand sich zum Schroten des Braumalzes
zwischen der Roßstraße und der Brüderstraße. 126 Diese wurde 1610 durch
die städtische Wassermühle südlich der Stadt an der Panke abgelöst. Laut Hedergott
befanden sich zudem auf dem Mühlenberg von alters her sechs Windmühlen, von
denen bis 1719 zwei abgebrochen wurden. Im Jahre 1932 war auf dem Mühlenberg
keine einzige Mühle mehr vorhanden. Die letzte Holländermühle an der Berliner
Chaussee erwarb 1932 die Stadt Bernau, um sie als Kulturdenkmal zu erhalten. 127
69