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Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

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Die vom Kurfürsten 1536 für das neu gegründete Cöllner Domstift konfiszierte<br />

<strong>Bernau</strong>er Glocke von 1475 soll e<strong>in</strong>e der größten der Mark Brandenburg gewesen se<strong>in</strong>.<br />

Erfreulicherweise ist aber noch die wohl erste Glocke mit 1,39 m Durchmesser vom<br />

Ende des 13., Beg<strong>in</strong>n des 14. Jahrhunderts erhalten. Sie trägt e<strong>in</strong> Majuskel-Schriftbild<br />

(lat.: etwas größer, Großbuchstaben) „O REX GLORIE XPE VENJ CV PACE“ (lat.: „Oh<br />

Christus König der Herrlichkeit, komm mit Frieden“), e<strong>in</strong>e weitere, nicht zu entziffernde<br />

kle<strong>in</strong>ere Umschrift sowie e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geprägte, undef<strong>in</strong>ierbare Münze. Die dazu gehörige<br />

Glockengussanlage konnte nordwestlich des Turms archäologisch nachgewiesen<br />

werden. Zählt man die Uhrglocken mit h<strong>in</strong>zu, dann besitzt die <strong>Bernau</strong>er St.-Marien-<br />

Kirche noch e<strong>in</strong>e große Uhrglocke mit 80 cm Durchmesser von 1615 sowie e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

mittelalterliche Uhrglocke mit 56 cm Durchmesser. Nach Friske besaß die St.-Marien-<br />

Kirche spätestens seit 1572, wahrsche<strong>in</strong>lich aber schon seit 1490 e<strong>in</strong>e große Turmuhr.<br />

Schließlich ist noch e<strong>in</strong>e große Anzahl an erhaltenen Grabste<strong>in</strong>en, Gedächtnisbildern<br />

und Epitaphen (lat.: zum Grab gehörig, Gedenkste<strong>in</strong> abseits des Grabes) seit der<br />

zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu nennen, wo<strong>bei</strong> die mittelalterlichen Stücke<br />

jedoch im Jahre 1846 <strong>in</strong>nerhalb der Kirche überpflastert bzw. auf dem Kirchfriedhof<br />

vergraben worden s<strong>in</strong>d. Weitere exponierte E<strong>in</strong>zelstücke sollen stellvertretend für<br />

den reichen Kirchenschmuck genannt werden: die mittelalterliche Sakristeitür, zwei<br />

kniende Leuchterengel um 1500, e<strong>in</strong>e Sitzmadonna unter e<strong>in</strong>em Baldach<strong>in</strong> um 1520,<br />

48<br />

[51] Begräbnisbefunde<br />

im Kirchenschiff<br />

[52] Fund e<strong>in</strong>es älteren<br />

Fußbodenniveaus

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