Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

34 Domnick, 2003, 60.
35 Scäuble, 2005, 10 ; Wittkopp 2000, 122.
36 Barthel, 2000, 43.
37 Heinrich, 1973, 125.
38 Friske 2000, 68 Anm. 272.
[8] Darstellung der archäologisch
dokumentierten
Bereiche (Stand 2010)
anhand eines rekonstruierten
Stadtgrundrisses Bernaus
um 1620 nach dem Stich
von Merian
[9] Sühnekreuz vor der
Berliner St.-Marien-Kirche
Dies ist inzwischen archäologisch bestätigt worden, da bei verschiedenen Ausgrabungen
innerhalb und um die St.-Marien-Kirche sowohl die Überreste der ursprünglichen
romanischen Basilika, dem Vorgängerbau der heutigen Kirche, als auch Spuren
einer slawischen und frühdeutschen Siedlung entdeckt wurden. 34
An die St.-Marien-Kirche schloss sich der alte städtische Friedhof an. 1598 wurde
im Zuge einer Pestepidemie wegen Überbelegung ein weiterer Friedhof vor dem
Mühlentor angelegt. 35
Gesichert ist eine Propstei in Bernau im 14. Jahrhundert: Nachdem der Propst
Nikolaus von Bernau im Jahre 1325 in Berlin erschlagen worden war, musste ein
Sühnekreuz am Portal der Berliner St. Marienkirche errichtet werden [9].
Die den Markgrafen direkt unterstellte Immediatstadt (Stadt unter direkter
Herrschaft des Königs oder Kaisers) trat 1393 dem mittelmärkischen Städtebund
bei, um sich u. a. gegen die damaligen Ritterfehden zur Wehr zu setzen. 36 Die außergewöhnlich
stark befestigte Stadt mit fast 1.500 m langer und ca. 6-7 m hoher Stadtmauer
und Wallanlage trotzte 1402 den Angriffen eines Heeres unter Führung der
Quitzows sowie der Belagerung durch die Hussiten im Jahr 1432, was den Abzug des
Hussitenheeres aus der Mittelmark zur Folge hatte. 37 Vor Bernau wurden die Hussiten
am 22./23. April 1432 erfolgreich zurückgeschlagen. 38
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