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Archäologie in Bernau bei Berlin - ABD-Dressler

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Unter den Funden s<strong>in</strong>d im Wesentlichen spätmittelalterliche harte Grauware wie<br />

Kugeltopf- und Topfkachelfragmente sowie e<strong>in</strong> Tüllengefäßfragment, Glasbruch,<br />

Eisenfragmente wie e<strong>in</strong>e stark korrodierte Gewandspange und vermutlich e<strong>in</strong> Angelhaken<br />

[92-93], Tierknochen und Fischschuppen zu nennen. Interessant ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>nen<br />

braun glasiertes Renaissancetöpfchen, <strong>in</strong> dem entweder Arzneien oder Kosmetika<br />

aufbewahrt wurden. Das oben genannte Keramikfragment von e<strong>in</strong>em Tüllengefäß<br />

mit aufgesetzter scheibenförmiger Tülle weist e<strong>in</strong>en Innendurchmesser von 1,2 cm<br />

im Gefäßunterteil dicht über dem Bodenbereich auf [90]. Derartige Tüllen f<strong>in</strong>den<br />

sich – wie schon an e<strong>in</strong>em Fundexemplar vom nördlichen Stadtmauerweg zwischen<br />

Parkstraße und Mühlenstraße (5. Bauabschnitt) beschrieben – an Standbodengefäßen<br />

und grapenförmigen Exemplaren des 14. bis 17. Jahrhunderts und wurden möglicherweise<br />

<strong>bei</strong> der Bierbrauerei verwendet. 148 Das e<strong>in</strong>henklige, zyl<strong>in</strong>drische Töpfchen<br />

besteht aus ockerfarbener Irdenware, von dem der Rand und der Henkel fehlen.<br />

Aufgrund der braunen Innenglasur ist das Gefäß wasserdicht, am äußeren Randbereich<br />

f<strong>in</strong>den sich zwei parallel verlaufende Furchen und e<strong>in</strong> dazu parallel verlaufender<br />

brauner Streifen. Oberhalb der durch e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>zug leicht abgesetzten Fußzone f<strong>in</strong>det<br />

sich e<strong>in</strong>e weitere umlaufende Furche. Das Töpfchen kann aufgrund von Vergleichs<strong>bei</strong>spielen<br />

<strong>in</strong> das 15./ 16. Jahrhundert datiert werden [91]. 149<br />

84<br />

148 Schmidt 1990, 18-19, Taf.10, 11.<br />

149 Vergleichs<strong>bei</strong>spiele aus Heldburg: AID 2, 2008,<br />

50-51.<br />

[90] Spätmittelalterliches<br />

Tüllengefäß aus dem<br />

14.-17. Jahrhundert<br />

[91] Frühneuzeitliches<br />

Töpfchen aus dem<br />

15.-16. Jahrhundert<br />

[92-93] Gewandspange und<br />

vermutlich e<strong>in</strong> Angelhaken<br />

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