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4 Bestandsaufnahme, -analyse und - Familie Spiegel in Radeberg

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Flächennutzungsplan für <strong>Radeberg</strong> Stadt mit den OT Liegau-Augustusbad, Großerkmannsdorf <strong>und</strong> Ullersdorf 40<br />

ERLÄUTERUNGSBERICHT<br />

OT Großerkmannsdorf:<br />

Die Flächen von Großerkmannsdorf waren schon frühzeitig Siedlungsgebiet gewesen.<br />

Archäologische F<strong>und</strong>stellen im Süden <strong>und</strong> <strong>in</strong> den Nachbargeme<strong>in</strong>den belegen dies. Sie<br />

stammen teilweise aus der Bronzezeit.<br />

Im Jahr 1353 fand der Ort "Erkenbrechtesdorf" oder "Erk<strong>in</strong>birchtesdorffs" erstmals urk<strong>und</strong>liche<br />

Erwähnung. Der Ort entwickelte sich als Waldhufendorf, dessen Fluren noch heute ablesbar<br />

s<strong>in</strong>d, entlang des Goldbaches. Im 14. Jh. wurden die "Wüstungsfluren" Rottendorf <strong>und</strong><br />

Re<strong>in</strong>hardswalde dem Ort zugeschlagen. 1445 wird die Pflege Dresden als markgräfischer<br />

Verwaltungsbezirk genannt. Im Jahre 1551 wird der Ort dem Amt <strong>Radeberg</strong> zugeordnet.<br />

Wenig später (1555/56) entstand das erste Schulgebäude. Die barocke Dorfkirche wurde im<br />

Jahre 1702 fertiggestellt. Bis 1875 war der Ort dem Gerichtsamt <strong>Radeberg</strong> unterstellt, ab 1875<br />

erfolgte die Zuordnung zur Amtshauptmannschaft Dresden.<br />

Kle<strong>in</strong>erkmannsdorf dagegen ist aus e<strong>in</strong>em Vorwerk entstanden, das sich im Laufe der Zeit<br />

zum Platzdorf entwickelte <strong>und</strong> heute noch fast unverfälscht vorhanden ist.<br />

Aus der ehemaligen "Wüstung Rottendorf" s<strong>in</strong>d die an der B6/S 177 bef<strong>in</strong>dlichen Wohngebäude<br />

hervorgegangen (Siedlung Rossendorf). Verdichtet wurde e<strong>in</strong> Teil davon mit<br />

mehrgeschossigen Wohnhäusern <strong>in</strong> den 60er Jahren, die vorrangig als Bereitschaftssiedlung<br />

für das benachbarte, ab 1955 aufgebaute Kernforschungs<strong>in</strong>stitut genutzt wurden.<br />

OT Ullersdorf:<br />

Die erste urk<strong>und</strong>liche Erwähnung von Ullersdorf („Ulrichstorf") reicht <strong>in</strong> die 2. Hälfte des<br />

14. Jh. zurück (1378). Der mitten im Wald gelegene Siedlungsansatz war dem „castrum<br />

Dresden" zugehörig. Ullersdorfs Geschichte ist eng mit der Dresdner Heide verb<strong>und</strong>en. Die<br />

Bewohner waren unter feudalen Verhältnissen größtenteils frondienstpflichtige Heidebauern<br />

sowie Jagdfronen.<br />

Der älteste Ortsteil gruppiert sich um den Dorfteich. Hier befand sich auch das Richter- <strong>und</strong><br />

Schenkgut. Im 17. Jh. nahm die Zahl der Reviere <strong>in</strong> der Dresdner Heide stark zu, <strong>und</strong><br />

Ullersdorf bekam e<strong>in</strong>en Revierverwalter. 1602 wurde e<strong>in</strong> Forsthaus gebaut; das heutige<br />

Geme<strong>in</strong>dehaus steht an dessen Stelle.<br />

Der neue Teil des Ortes entstand <strong>in</strong> der Nähe des um 1830 errichteten Ullersdorfer<br />

Gasthofes. Er war zusammen mit dem Forsthaus <strong>und</strong> e<strong>in</strong>igen älteren Häusern dem Amt<br />

Dresden <strong>und</strong> der Kirche Großerkmannsdorf zugeordnet. Das ursprüngliche Dorf gehörte<br />

h<strong>in</strong>gegen zum Rittergut Schönfeld <strong>und</strong> war der Pfarrkirche Weißig zugeteilt. Wegebeziehungen<br />

weisen noch heute darauf h<strong>in</strong> (u. a. Kirch- oder Leichenweg).<br />

Der geschützten Lage am Wald hat es Ullersdorf zu verdanken, dass es von direkten<br />

Kriegshandlungen <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en von Schäden verschont blieb (30-jähriger Krieg,<br />

Schlesische Kriege usw.).<br />

Ullersdorf entwickelte sich langsam. Viere<strong>in</strong>halb Jahrh<strong>und</strong>erte nach der ersten urk<strong>und</strong>lichen<br />

Erwähnung zählten 269 E<strong>in</strong>wohner zum Ort; nach weiteren 120 Jahren stieg die Bevölkerung<br />

auf 800 E<strong>in</strong>wohner. Ursachen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Industriealisierung der Umgebung <strong>und</strong> der Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen <strong>in</strong> <strong>Radeberg</strong> <strong>und</strong> Dresden zu suchen.<br />

F:\DATEN\PROJEKTE\RAD00005\2. BETEIUGUNG-01.08.2002\er1auterungsbencht-01.08.2002.doc

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