4 Bestandsaufnahme, -analyse und - Familie Spiegel in Radeberg
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Flächennutzungsplan für <strong>Radeberg</strong> Stadt mit den OT Liegau-Augustusbad, Großerkmannsdorf <strong>und</strong> Ullersdorf 42<br />
ERLÄUTERUNGSBERICHT<br />
Die historische Innenstadt ist förmlich festgestelltes Sanierungsgebiet <strong>und</strong> Gebiet e<strong>in</strong>er<br />
Erhaltungssatzung. Die historisch begründete städtebauliche Struktur ist erhalten geblieben,<br />
jedoch s<strong>in</strong>d die Straßen- <strong>und</strong> Platzräume im wesentlichen geprägt von schlichter<br />
kle<strong>in</strong>städtischer Bebauung <strong>und</strong> markanten Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshäusern aus der Zeit<br />
zwischen 1890 <strong>und</strong> 1920. Seit 1990 ist e<strong>in</strong> wesentlicher Teil der Substanz saniert. Dennoch<br />
besteht noch e<strong>in</strong> erheblicher Sanierungsbedarf aufgr<strong>und</strong> des jahrzehntelangen<br />
Substanzverfalls.<br />
Neben dem Sanierungsbedarf wirkt als weiteres Problem die hohe Verkehrsbelastung des<br />
durch die Stadt führenden Durchgangsverkehrs. Wohnungsleerstände konzentrieren sich auf<br />
die betroffenen Straßenzüge. E<strong>in</strong>e besondere Gunst ist die erhalten gebliebene Stadt-<br />
Landschaftsbeziehung, wenn auch die Beziehung zur Dresdner Heide vor allem durch<br />
vorgelagerte Kle<strong>in</strong>gartenanlagen stark verbaut ist.<br />
Besonders positiv fällt <strong>in</strong>s Auge, dass die historische Altstadt noch an zwei Stellen unmittelbar<br />
von freier Landschaft berührt wird. Im Nordwesten (An den Leithen) <strong>und</strong> im Südosten (LSG<br />
Hüttertal / Schloss) reichen Grünzüge des Rödertales f<strong>in</strong>gerartig <strong>in</strong> die Stadtstruktur h<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> bilden damit e<strong>in</strong> wesentliches Element der Stadtgestaltung, das zu erhalten <strong>und</strong> weiter zu<br />
entwickeln ist.<br />
OT Liegau-Augustusbad:<br />
Aufgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Lage <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er historischen Entwicklung ist der Ortsteil Liegau-Augustusbad<br />
heute vorrangig e<strong>in</strong> hochwertiger Standort für Wohnen <strong>und</strong> Naherholung; die angebotenen<br />
Arbeitsplätze im Bereich Gewerbe <strong>und</strong> Industrie decken den Bedarf der Bevölkerung nicht, so<br />
dass Liegau-Augustusbad als typischer Wohnstandort für Pendler am Ballungsrand zu<br />
Dresden e<strong>in</strong>zustufen ist. Die Landwirtschaft spielt <strong>in</strong> dem ehemals agrarisch geprägten Raum<br />
nur noch e<strong>in</strong>e marg<strong>in</strong>ale Rolle. In der Vergangenheit hatten die Kure<strong>in</strong>richtungen des<br />
Augustusbades zu e<strong>in</strong>er Sonderrolle der ehemals selbständigen Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> ihrem Umfeld<br />
beigetragen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en wesentlichen Wirtschafts- <strong>und</strong> Imagefaktor dargestellt. Hier liegt e<strong>in</strong><br />
mögliches Entwicklungspotential zur Zeit völlig brach. E<strong>in</strong> zweiter wesentlicher<br />
Entwicklungsfaktor ist das Epilepsiezentrum Kle<strong>in</strong>wachau, das als E<strong>in</strong>richtung der Inneren<br />
Mission landesweite Bedeutung hat <strong>und</strong> seit 1990 stetig ausgebaut wird (Förderschule /<br />
Werkstatt).<br />
OT Großerkmannsdorf:<br />
Während die ehemaligen Nachbargeme<strong>in</strong>den sehr große Gewerbebauflächen beplanen <strong>und</strong><br />
bebauen ließen, war das vorrangige Ziel der ehemals selbständigen Geme<strong>in</strong>de<br />
Großerkmannsdorf, den dörflichen Charakter zu bewahren, die landwirtschaftliche Produktion<br />
zu erhalten <strong>und</strong> darüber h<strong>in</strong>aus zum bevorzugten Wohnstandort zu werden.<br />
Flächen im Südwesten, die Ullersdorfer Gemarkung tangierend, <strong>und</strong> im Westen, nördlich der<br />
Bebauung an der <strong>Radeberg</strong>er Straße, s<strong>in</strong>d dazu bereits großflächig beplant <strong>und</strong> erschlossen<br />
worden (Wohngebiet "Am Heiderand": 528 EW; Wohngebiet "Lerchenweg I": 45 EW).<br />
Trotz dieser Ausweisungen kann man <strong>in</strong> weiten Teilen die ländliche Struktur noch als<br />
dom<strong>in</strong>ierend bezeichnen.<br />
F:\DATEN\PROJEKTE\F^D00005\2.BETEIUGUNG^1.08.2002\eriautemngsbericht-01.08.2002.doc