Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...
Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...
Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Abbremsung des Dummy Target:<br />
Die Abbremsung des Dummy Target ist technisch als Steuerung durch die Vorgabe eines<br />
Sollmoments des Gleichstrommotors ausgeführt (vgl. Kapitel 4.2.1). Durch Einwirkungen<br />
von Temperatur, Feuchtigkeit und Schmutz auf die Radbremsen des Dummy Target<br />
sind Verschiebungen des Betriebspunkts möglich. Bedingt durch den hohen, einzeln<br />
stehenden Aufbau der Heckansicht können starke Winde in oder gegen die Fahrtrichtung<br />
sowohl zu einer stärkeren als auch zu einer geringeren Verzögerung führen. Aus<br />
Sichtweise des Probanden können diese Unterschiede als unerheblich gelten, da Differenzgeschwindigkeiten<br />
und –beschleunigungen nur sehr schlecht mit dem Auge bestimmt<br />
werden können. 125 Wie bereits in Kapitel 7.3.2 gezeigt, wird die Erschreckung<br />
des Probanden durch die Veränderung der Größe der Heckansicht des vorausfahrenden<br />
Dummy Target hervorgerufen. Trotzdem wurde die Beschleunigung des Dummy Target<br />
als Check-Routine in der Auswertung eingebunden.<br />
TTC-Bestimmung und Auslösung der Gegenmaßnahmen:<br />
Bei der Bestimmung des Auslösezeitpunkts sind die Verzugszeiten des gesamten technischen<br />
Systems zu berücksichtigen. Messungen ergaben Verzugszeiten im Bereich von<br />
50 bis maximal 100 ms. Die Schwankung beansprucht den Beurteilungszeitraum und<br />
damit die Wirksamkeit der FKGM. Für die vorliegende Auswertung wurden die<br />
Schwankungen vernachlässigt.<br />
Ablenkung der Probanden:<br />
Die Art der Ablenkung der Probanden wurde in umfangreichen Vorversuchen ermittelt.<br />
Die einem realen Unfall vorausgehenden Verhaltensweisen eines Fahrzeugführers sind<br />
nur näherungsweise bekannt. Wie im Rahmen dieser Arbeit ersichtlich wird, zeigen<br />
Probanden in den durchgeführten Versuchen ein mit den Erkenntnissen der Analysen<br />
zum Unfallgeschehen vereinbarendes Verhalten. 60 % der Versuche sind als gültig zu<br />
deklarieren (Proband ist zum Zeitpunkt der Auslösung der FKGM abgelenkt). Bereits in<br />
Kapitel 2.2 wird der Stand der Technik zur Vergabe von Ablenkungsaufgaben erläutert,<br />
der im Rahmen der vorliegenden Studie berücksichtigt wurde. Auch für weitere Versuchsplanungen<br />
muss der zunächst gering erscheinende Anteil von 60 % vollständig<br />
abgelenkter Probanden angenommen werden. Der Anteil der abgelenkten Fahrer zum<br />
Auslösezeitpunkt lag bei den LKW-Fahrern mit 80 % etwas höher als bei den PKW-<br />
125 Krueger, H.: Sehfunktion versus Sehleistung, 1999, S. 6<br />
95