Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...
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Der vorausfahrende herkömmliche PKW wird von einem hochtrainierten Fahrer bewegt.<br />
Shutko 44 beschreibt ein <strong>Verfahren</strong> zum Ermitteln der Reaktionszeiten bei LKW-Fahrern.<br />
Bei der Vorbeifahrt an einer engen Stelle wird hinter einer Wand ein Gegenstand (Fass)<br />
auf die Straße vor dem LKW gerollt. Bestimmt wird die Anzahl der Kollisionen des<br />
LKW mit dem Hindernis.<br />
Im Kooperationsprojekt PRORETA von drei Instituten der TU Darmstadt und Continental<br />
kamen ein seitlich gezogenes schaumstoffgefülltes Fahrzeugheck sowie ein aus einer<br />
feststehenden Tonne seitlich herausschnellender Luftschlauch zur Anwendung. 45 Dargestellt<br />
wurden plötzliche Einschermanöver vorausfahrender Fahrzeuge und Varianten<br />
eines autonomen Lenkeingriffs im Versuchsfahrzeug zum Vermeiden einer Kollision.<br />
2.2.2 Methoden zur Bestimmung der Einschätzung durch Probanden<br />
Im Gegensatz zu den im vorigen Kapitel beschriebenen Methoden sind die im Folgenden<br />
beschriebenen Inhalte darauf ausgelegt, probandenbezogen Daten zu ermitteln. Die<br />
Beurteilung der Mensch-Maschine-Schnittstelle stellt neben der Entwicklung der rein<br />
technischen Systemfunktion ein wichtiges Standbein im Entwicklungsprozess dar. In<br />
der Entwicklung befindliche FAS dürfen nicht nur auf reine Funktionalität, sondern<br />
müssen auch auf ihre Akzeptanz und Bedienbarkeit durch den späteren Nutzer hin<br />
entwickelt werden. Deshalb wird die Betrachtung der Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />
bei der Entwicklung solcher Systeme eine immer größere Rolle spielen. 46<br />
Die Betrachtung der Mensch-Maschine-Schnittstelle geschieht durch die Erprobung von<br />
Systemfunktionalitäten mit Probanden. Diese werden mit Methoden der Befragung zu<br />
ihren Eindrücken interviewt. Eine solche Art der Entwicklung unterscheidet sich von<br />
der seit langem praktizierten Erprobung durch Testfahrer (Experten) dahingehend, dass<br />
die Erprobung durch Probanden aussagekräftigere Ergebnisse bezüglich des späteren<br />
Nutzerverhaltens und der Akzeptanz liefert, als dies die Ergebnisse der Testfahrer können.<br />
Deren Aussage ist durch Insiderwissen und hohe fachliche Kompetenz geprägt,<br />
was für die Überprüfung der Funktionalitäten zwar von Nutzen ist, allerdings die Aufnahme<br />
der probandenbezogenen Eindrücke eines späteren Nutzers nicht ermöglicht.<br />
44 Shutko, J.: Virginia Tech Collision Avoidance, 1999<br />
45 Bender, E.: PRORETA – Bremsassistent, 2007<br />
46 Winner, H.: MuF, 2003<br />
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