Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...
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2 Stand der Forschung und der Technik<br />
Im vorliegenden Kapitel 2 wird der Stand der Forschung und der Technik zu den Bereichen<br />
Frontalkollisionsgegenmaßnahmen sowie zu deren Test- und Bewertungsverfahren<br />
dargestellt. Aus dem Fazit dieses Kapitels leitet sich in einer Defizitanalyse der weitere<br />
Forschungsbedarf ab. Daran schließt sich die Definition der Ziele der Arbeit (Kapitel 3)<br />
an.<br />
2.1 Frontalkollisionsgegenmaßnahmen<br />
Unter dem Begriff Frontalkollisionsgegenmaßnahme (FKGM) sind alle Aktionen von<br />
Einrichtungen in einem Fahrzeug subsumiert, die im Fall einer drohenden Kollision mit<br />
der Front des Fahrzeugs auf andere stehende und/oder bewegte Objekte zu einer Minderung<br />
der Unfallfolgen oder einer Vermeidung des Unfalls führen. Dies kann sowohl<br />
durch eine Warnung des Fahrers durch Warnelemente als auch durch intervenierende<br />
Systeme mit Brems- oder Lenkeingriff erfolgen. Ein Warnelement warnt den Fahrer<br />
hauptsächlich auf einem Sinneskanal. Während die Erregung etwa optisch, akustisch<br />
oder mechanisch ist, ist die Empfindung beim Menschen visuell, auditiv oder kinästhetisch<br />
(siehe dazu auch später Kapitel 6). Eine Warnmaßnahme oder Gegenmaßnahme<br />
kennzeichnet die Kumulation von Warnelementen, die zum gleichen Zeitpunkt ausgelöst<br />
werden. Die zeitliche Abstufung mehrerer Gegenmaßnahmen wird Strategie der<br />
Gegenmaßnahme genannt (beispielsweise Warnstrategie). Ein Antikollisionssystem<br />
umfasst neben Frontalkollisionsgegenmaßnahmen noch Umfeldsensorik und Verarbeitungseinheiten<br />
zur Interpretation der Situation und eine Vorrichtung zur zeitlichen<br />
Steuerung der Gegenmaßnahmen.<br />
Die folgende Beschreibung zum Stand der Forschung und Technik der Frontalkollisionsgegenmaßnahmen<br />
listet die zurzeit auf dem europäischen Markt verfügbaren Systeme<br />
auf.<br />
Audi hat mit der Einführung des Q7 im Jahr 2005 den Braking Guard vorgestellt. <strong>Das</strong><br />
Fahrzeug verfügt über einen Long-Range-Radar (LRR-)Sensor und warnt den Fahrer<br />
zuerst akustisch und optisch vor einer drohenden Kollision. Besteht die Kollisionsgefahr<br />
weiterhin, wird eine haptische Warnung durch einen Bremsruck erzeugt. 22<br />
22 Wolkenstein, P.: ATZ – Q7, 2005, S. 967<br />
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