Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...
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wahrgenommen. Bei den Versuchen zur Fehlauslösung hat kein Proband das rot blinkende<br />
Symbol bemerkt. Bei einem gültigen Voll- oder Teilbremseingriff gaben knapp<br />
60 % der Probanden an, etwas bemerkt zu haben.<br />
Der Informationsgehalt der Frontalkollisionsgegenmaßnahmen wurde ebenfalls direkt<br />
im Anschluss an den ersten Versuch erfragt. Die Probanden konnten die Kategorien aus<br />
Kapitel 6.2 zur Beantwortung auswählen. Dabei zeigt sich bei den warnenden Frontalkollisionsgegenmaßnahmen<br />
nur bei Sound eine eindeutige Charakterisierung für „hinweisend<br />
auf eine Aktion“. Sieben von neun Probanden wählten diese Antwort aus. Bei<br />
den anderen warnenden Frontalkollisionsgegenmaßnahmen kann keine eindeutige Aussage<br />
getroffen werden. 13 von 22 Probanden ordnen beiden eingreifenden Frontalkollisionsgegenmaßnahmen<br />
einen „Hinweis auf die Aktion“, weitere zwei einen „Hinweis<br />
auf eine Situation“ zu. Im Fall von Sound nehmen die Probanden das Element bewusst<br />
wahr, was eine Erklärung für die schnelle Reaktionszeit der Probanden liefert. Im Gegensatz<br />
dazu wird die Schwäche von Seat Vibration & Symbol, dem Probanden keinen<br />
verständlichen Hinweis zu liefern, offensichtlich. Im Falle von Jerk kann die schnelle<br />
Reaktionszeit mit einer unterbewussten Wahrnehmung zusammenhängen. Diese Interpretation<br />
wird gestützt von den Bemerkungen von Lermer und Eckstein, es handle sich<br />
beim Bremsruck um eine gerichtete Information und damit größtenteils um einen fertigkeitsbasierten<br />
Prozess (siehe Abschnitt 6.3.3). Wegen der geringen Unterschiede in der<br />
Wirksamkeit werden die beiden automatisierten Bremseingriffe zusammen betrachtet.<br />
Fast zweidrittel der Probanden empfanden den automatisierten Bremseingriff als „Hinweis<br />
auf eine Aktion“.<br />
8.6 Fazit zu den Ergebnissen der Probandenversuche<br />
Mit der Definition von Bewertungskriterien und unter Anwendung des Test- und Bewertungsverfahrens<br />
mit <strong>EVITA</strong> konnten unterschiedliche Eigenschaften der untersuchten<br />
Frontalkollisionsgegenmaßnahmen ermittelt werden. Die Ergebnisse gelten als exemplarisch<br />
für die realisierten und untersuchten Frontalkollisionsgegenmaßnahmen (siehe<br />
Beschreibung in Kapitel 6.3). Insbesondere die Hypothesen mit den neu definierten<br />
Kriterien Wirksamkeit und Störungsmaß bzw. Verzeihlichkeit zeigen erstmalig eine<br />
Differenzierung der Gegenmaßnahmen. Bis auf die Blickzuwendungszeit ergeben sich<br />
in den übrigen zeitlichen Bewertungsgrößen keine signifikanten Unterschiede. Unter<br />
Anwendung des Test- und Bewertungsverfahrens mit <strong>EVITA</strong> ist eine Differenzierung<br />
für diese Bewertungskriterien nicht bzw. nur unter Anwendung einer sehr hohen Probandenanzahl<br />
möglich. Mit den Ergebnissen wird ein hinreichendes Erklärungsmodell<br />
für die Wirksamkeit aufgestellt: So wird die schlechte Wirksamkeit des Warnelements