Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...
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Teil der kinästhetischen Wahrnehmung durch die Propriozeptoren 78 ist die vestibuläre<br />
Wahrnehmung durch das Gleichgewichtsorgan im Innenohr und Kleinhirn. Die Bedeutung<br />
des olfaktorischen und der gustatorischen Sinneskanals ist für die Übermittlung<br />
von Warnungen unbedeutend, da keine Warnelemente gezielt für diese Sinneskanäle<br />
bekannt sind. Auf eine Beschreibung der speziellen Eigenschaften der fünf Sinneskanäle<br />
in Bezug auf die Anwendung für Warnelemente wird im Folgenden eingegangen.<br />
Eine der wichtigen Eigenschaften der Sinneskanäle für die Übermittlung von Warnungen<br />
ist die Frage, welche Information mit welcher Komplexität übermittelt werden soll.<br />
Die übertragbare Informationsrate ist ein Maß für diese Eigenschaft und kann in bits/s<br />
bestimmt werden. Zum anderen ist die Zeitdauer von der Ausgabe der Warnung eines<br />
technischen Systems bis zum Beginn der Wahrnehmung beim Menschen eine die Reaktionszeit<br />
bestimmende Größe. Diese Größe wird im folgenden Wahrnehmungsverzugszeit<br />
genannt. Tabelle 6-1 teilt ausgewählte Kriterien den Sinneskanälen zu. Diese Eigenschaften<br />
haben die Sinneskanäle unter optimalen Bedingungen.<br />
Tabelle 6-1: Qualitative Bewertung ausgewählter Eigenschaften der Sinneskanäle, angelehnt an Physiologie<br />
79 und Mensch-Maschine-Systeme 80<br />
Sinneskanal<br />
Alternative<br />
Namensgebung<br />
Eigenschaften<br />
Informationsrate Wahrnehmungsgeschwindigkeit<br />
Visuelle Kanal Sehsinn sehr hoch schnell<br />
Auditiver Kanal Hörsinn mittel mittel<br />
Taktiler Kanal Tastsinn niedrig sehr schnell<br />
Kinästetischvestibulärer<br />
Kanal<br />
Stellungs- und<br />
Bewegungssinn<br />
niedrig sehr schnell<br />
Neben den in der Tabelle beschriebenen Eigenschaften weist jeder Sinneskanal weitere<br />
spezifische Besonderheiten auf, die in den Grundlagenwerken Physiologie 81 und<br />
Mensch-Maschine-System 82 weiterführend erklärt werden.<br />
78 Auch Tiefenwahrnehmung genannt; lateinisch proprius = eigen; recipere = aufnehmen<br />
79 Schmidt, R.: Physiologie des Menschen, 2000<br />
80 Johanssen, G.: Informationsübertragungsprozesse, 1993<br />
81 Schmidt, R.: Physiologie des Menschen, 2000<br />
82 Johanssen, G.: Informationsübertragungsprozesse, 1993