Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...
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Fahrern. Da auch nach Beendigung der Versuche keine Ablenkungsaufgabe mit einer<br />
vergleichbar hohen Realitätsnähe und einer hohen Ablenkungswirksamkeit bekannt ist,<br />
kann die Methode der Ablenkung mit dem Vorlesen der Navigationsanweisung zusammenfassend<br />
als valide und effizient gelten.<br />
Bestimmung der Reaktionszeiten:<br />
Blickzuwendungszeit, Umsetzzeit und Betätigungszeit werden über eine Kombination<br />
aus Kamera- und CAN-Daten bestimmt. In deren Fehler gehen die Abtastrate der Kameras<br />
von 20 ms sowie Ungenauigkeiten beim manuellen Auslesen ein. Durch die Anwendung<br />
einheitlicher Auswertestandards, wie etwa „Es gilt immer das erste Kamerabild,<br />
bei dem der Proband sicher das Bremspedal berührt hat“, sind diese Fehler minimiert<br />
worden und können deshalb vernachlässigt werden. Gröbere Auslesefehler werden<br />
durch Check-Routinen bei der Eingabe in die Datenerfassungsmaske (Excel-Datei)<br />
bereits angezeigt und können sofort korrigiert werden.<br />
Bestimmung ∆v:<br />
Bei der Bestimmung der Geschwindigkeitsdifferenz gehen Auslesefehler sowie Ungenauigkeiten<br />
bei der Bestimmung der Geschwindigkeitsdifferenz am Ende der Gesamtreaktionszeit<br />
ein. Durch technische Besonderheiten beim allradgetriebenen Versuchsfahrzeug<br />
war das Verwenden des Geschwindigkeitssignals der Hinterachse für die Bestimmung<br />
der Geschwindigkeitsdifferenz am Ende der Gesamtreaktionszeit möglich. Wird<br />
ein anderes Messfahrzeug ohne die technische Besonderheit eines sehr geringen<br />
Schlupfs an der Hinterachse verwendet, so ist ein externer Geschwindigkeitsmesser<br />
vorzusehen. Die Geschwindigkeit der fahrzeugeigenen Sensorik wurde mit einem externen<br />
Geschwindigkeitsmesser überprüft. Bei Vollverzögerung des Fahrzeugs liegt der<br />
Geschwindigkeitsfehler konstant im Bereich zwischen 3 bis 4 %. Die Grundstreuung<br />
von Bremsversuchen kann bereits mit 2,75 % angesetzt werden. 126,127<br />
Der drei- bis vierprozentige Fehler der fahrzeugeigenen Sensorik tritt für alle durchgeführten<br />
Versuche im gleichen Bereich und in die gleiche Richtung auf, sodass keine<br />
Änderung der Ergebnisse erwartet wird. Darüber hinaus ist bei der Auswertungsmethode<br />
nach Erreichen der 60-bar-Schwelle für alle Versuche in gleicher Weise mit einer<br />
126 Niemz, T: Reducing Braking Distance by Active Dampers, 2007, S. 132 ff<br />
127 Versuchsgelände Griesheim, N=35, Anfangsgeschwindigkeit 70 km/h, trockene Fahrbahn, harte<br />
Dämpfung und Sommerreifen