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Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...

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Beim Überschreiten der Aktivierungsschwelle wird der Proband von den Frontalkollisionsgegenmaßnahmen<br />

gewarnt. Sobald dieser den Blick auf die Straße richtet, kann das<br />

bremsende vorausfahrende Fahrzeug erkannt werden. Es ist davon auszugehen, dass<br />

stark bremsende Fahrzeuge Erkennungsmustern bei geübten Fahrern entsprechen. 59<br />

Die Technik der gezielten Ablenkung des Probanden durch die Vergabe einer Nebenaufgabe<br />

ist aus unterschiedlichen Bereichen bekannt. Bei der Evaluierung des BAS-PLUS<br />

von Mercedes-Benz im Simulator wurde eine Ablenkung des Fahrers durch einen Unfall<br />

auf der Gegenfahrbahn realisiert, wobei auch in diesem Fall das vorausfahrendes Fahrzeug<br />

stark verzögerte. 60 Als fahrzeugbezogene Bewertungsgrößen wurden die Anzahl<br />

der Kollisionen und die Kollisionsgeschwindigkeiten definiert (siehe Kapitel 2.3). Bei<br />

den bereits erwähnten Versuchen im Simulator von Mazda werden die Probanden durch<br />

eine während der Fahrt durchzuführende Rechenkalkulation auf einem Klemmbrett<br />

neben dem Fahrer vom Verkehrgeschehen abgelenkt. 61 Färber und Maurer lenken Probanden<br />

durch die Bedienung des Radios oder des Navigationssystems direkt vor der<br />

Auslösung einer ANB ab. 62 In Versuchen zur Evaluierung eines Kommunikationsbasierten<br />

Querverkehrsassistenten fordert Klanner Probanden auf, die Aufschrift einer Vignette<br />

auf der linken Seitenscheibe vorzulesen. Laut dieser Untersuchung kann von einer<br />

mehrere Sekunden dauernden Ablenkung des Fahrers ausgegangen werden. 63<br />

Krüger liefert ein Erklärungsmodell, warum Probanden sich ablenken lassen: Demzufolge<br />

erscheint dem Probanden der Verlauf der Fahraufgabe als wenig anspruchsvoll,<br />

weswegen er mit der Nebenaufgabe beginnt. Während der Ausführung der Nebenaufgabe<br />

wird die Situation über kurze Kontrollblicke überwacht. Erst wenn Abweichungen<br />

zur antizipierten Situation (siehe im Kapitel 1.2 preview und prediction) auftreten, wird<br />

die Nebenaufgabe unterbrochen. 64<br />

Von Färber et al. wird gezeigt, dass die Bremsung eines vorausfahrenden Fahrzeugs als<br />

bedrohlicher eingeschätzt wird als beispielsweise ein fallender Schaumstoffwürfel,<br />

womit der Nutzen des Werkzeug <strong>EVITA</strong> erkennbar wird. 65<br />

59 Färber, B.: Bremsverhalten in Gefahrensituationen, 2007, S. 78<br />

60 Breuer, J.: Fahrversuche mit Probanden, 2007, S.125<br />

61 Cheng, B.: Mazda Fahrsimulator, 2002<br />

62 Färber, B.: Fahrerverhalten bei ANB, 2005<br />

63 Klanner, F.: Querverkehrsassistent, 2008<br />

64 Krüger, H.-P.: Umgang mit Nebenaufgaben, 2007, S. 93<br />

65 Färber, B.: Bremsverhalten in Gefahrensituationen, 2007, S. 83<br />

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