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Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...

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28<br />

4.2.5 Gefährdungen von Versuchsteilnehmern<br />

Zur Bestimmung potentieller Systemfehlfunktionen wurde eine System-FMEA durchgeführt<br />

und daraus Maßnahmen für den sicheren Betrieb abgeleitet. Während jeder Versuchsdurchführung<br />

laufen automatisierte Sicherheitsprüfroutinen ab. Wird ein Fehler<br />

erkannt, wird das System in einen sicheren und stabilen Zustand überführt (siehe dazu<br />

auch die Beschreibung zum Schließen der Windenbremse im Kapitel 4.2.2). <strong>Das</strong> Sicherheitsniveau<br />

wird durch das automatisierte Auslösen einer Notbremsung im folgenden<br />

Versuchsfahrzeug beim Erreichen einer TTC von 0,7 s zusätzlich erhöht. Die für die<br />

Durchführung der Versuche eingestellte, minimal erreichbare TTC durch eine<br />

kollisionsvermeidende Aktion von <strong>EVITA</strong> liegt bei 0,8 s (siehe Tabelle 4-1). Wird eine<br />

TTC kleiner als 0,8 s erreicht, so muss von einer Fehlfunktion von <strong>EVITA</strong> ausgegangen<br />

werden. Sollte eine Kollision trotz aller Vorkehrungen unvermeidbar sein, wird aufgrund<br />

der geringen Masse des Dummy Target kein Schaden für Versuchspersonen erwartet.<br />

4.3 Versuchsfahrzeug<br />

Als Versuchsfahrzeug wird ein Honda Legend, Baujahr 2006 in europäischer Spezifikation<br />

mit einem serienmäßigen ACC-System inklusive CMBS (Beschreibung in Kapitel<br />

2.1) verwendet.<br />

4.3.1 Messkonzept im Versuchsfahrzeug<br />

<strong>Das</strong> auffahrende Versuchsfahrzeug ist mit einem Antikollisionssystem ausgestattet. Der<br />

serienmäßige Radarsensor klassifiziert das vorausfahrende Dummy Target als relevantes<br />

Zielobjekt. Per Gateway und CAN-Bus werden Objektgrößen, wie beispielsweise Abstand<br />

d und Relativgeschwindigkeit ∆v an einen Real-Time-Rechner übermittelt. Dieser<br />

bestimmt anhand eines Algorithmus das Kriterium TTC (siehe Formel 4.1). Über einen<br />

zweiten Rechner mit Bedienschnittstelle werden von einem Versuchsbegleiter Einstellungen<br />

vorgenommen. Dadurch ist unter anderem die Steuerung und Einstellung der<br />

Frontalkollisionsgegenmaßnahmen möglich.<br />

<strong>Das</strong> Fahrzeug verfügt über ein Messtechniksystem zur kombinierten Erfassung von<br />

CAN- und Kameradaten. Drei Kameras beobachten den Fahrer. Die erste Kamera ist auf<br />

das Vorfeld des Fahrzeugs gerichtet. Sie ermöglicht, im Zusammenhang mit den Radar-<br />

Daten, eine manuelle Interpretation der Situation. Ein verfrühter Versuchsabbruch,<br />

beispielsweise durch eine Fehlfunktion von <strong>EVITA</strong> oder ein zu großer seitlicher Versatz,<br />

sind bei der Auswertung in Ergänzung zum Versuchsprotokoll ersichtlich. Die

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