08.12.2012 Aufrufe

Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...

Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...

Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Khanafer 52 kalkuliert den Nutzen verschiedener FAS mit einem empirischen Modell auf<br />

Grundlage von Unfalldaten von Destatis. <strong>Das</strong> „Accident Reduction Potential (ARP)“<br />

einer Kombination aus FAS für den Längsverkehr kann demnach 12 bis 17 % bezogen<br />

auf alle Unfälle betragen.<br />

Der Nutzen von Notbremssystemen wird auch von der Versicherungswirtschaft in eigenen<br />

Studien abgeschätzt. So beziffert die Allianzversicherung den Nutzen zur Unfallvermeidbarkeit<br />

von Notbremssystemen, die keine Umfeldinformation haben und nur<br />

eine Bremsung bei Fahrereingriff durchführen, auf unter 5 % aller beeinflussbaren<br />

PKW-Unfälle. Hingegen wird der Nutzen zur Unfallvermeidung mit einem Umfelderfassungssystem<br />

und einem Teilbremseingriff ohne Fahrereingriff bereits auf 5-10 %<br />

prognostiziert, der Vollbremseingriff auch für stehende Ziele sogar auf 15-20 %. 53<br />

Eine In Depth Untersuchung im Auftrag der BASt ergab, dass ca. 70 % aller schweren<br />

Unfälle durch Fahrerassistenzsysteme potentiell und ca. 30 % durch aktiv eingreifende<br />

FAS vermeidbar sind. Mit einem System zur Kollisionsvermeidung mit situationsabhängiger<br />

Regelung von Abstand und Geschwindigkeit, einer Erkennung von stehenden<br />

Fahrzeugen und einer Bremsunterstützung können 17,5 % aller schweren Unfälle verhindert<br />

werden. 54<br />

2.4 Fazit zum Stand der Forschung<br />

Der Stand der Technik im Bereich Frontalkollisionsgegenmaßnahmen zeigt die Vielfalt<br />

der vorhandenen Varianten. Zur Kollisionswarnung im Längsverkehr hat sich bis jetzt<br />

keine einheitliche Maßnahme durchsetzen können. Bevorzugt Fahrzeuge der oberen<br />

Fahrzeugklassen (Oberklasse, Obere Mittelklasse, Mittelklasse) 55 können mit warnenden<br />

Frontalkollisionsgegenmaßnahmen ausgestattet werden.<br />

Einige Fahrzeuge führen bereits einen Eingriff in die Längsdynamik durch. Generell<br />

vollzieht sich die Entwicklung von Frontalkollisionsgegenmaßnahmen von warnenden<br />

Antikollisionssystemen zu automatisch intervenierenden Systemen. Bisher sind die<br />

Eingriffe in das Fahrzeug eher spät und mit geringen Verzögerungen. Geforscht wird<br />

aber an Systemen zur vollständigen Kollisionsvermeidung auch ohne Aktionen des<br />

52 Khanafer, A.: Benefits of ADAS, 2008<br />

53 Gutberlet, K.-W.: Allianz-Prognose, 2008<br />

54 Vollrath, M.: Anforderungen an FAS, 2006<br />

55 Zur Fahrzeugklassseneinteilung siehe www.kba.de<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!