Das Darmstädter Verfahren (EVITA) - Fachgebiet Fahrzeugtechnik ...
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Der Informationsgehalt einer Nachricht ist eine Größe, die angibt, wie viel Information<br />
in dieser übertragen wurde. <strong>Das</strong> Kriterium Abdeckungsrate ist ein Maß für die Verfügbarkeit<br />
eines Sinneskanals vom Warnelement zum Fahrer, wodurch ein Fahrer die Möglichkeit<br />
zur Reaktion auf die Warnung erhält. Die Verzeihlichkeit beurteilt den Grad der<br />
Entschuldbarkeit einer Fehlwarnung. Tabelle 6-3 listet die erstellten ordinalen Kriterien<br />
auf.<br />
Tabelle 6-3: Erstellte ordinale Kriterien für die Voreinteilung von warnenden FKGM<br />
Informationsgehalt Verzeihlichkeit Abdeckungsrate<br />
aufmerksamkeitserregend sehr verzeihlich hoch<br />
hinweisend auf die Situation verzeihlich mittel<br />
hinweisend auf die Aktion weniger verzeihlich niedrig<br />
Eine Herausforderung bei der Entwicklung von Warnelementen ist die Festlegung des<br />
Einsatzzeitpunkts des Warnelements vor einer Kollision unter Berücksichtigung des<br />
sogenannten Warndilemmas. <strong>Das</strong> Warndilemma bezieht sich darauf, dass eine Warnung<br />
des Fahrers umso wirksamer ist, je früher die Warnung vor einer Kollision ausgegeben<br />
wird. Bei heutigen Systemen ist allerdings die Gefahr einer Fehlalarmierung umso<br />
größer, je früher die Warnung ausgegeben wird, da die Situation von einem Umfelderfassungssystem<br />
weniger exakt interpretiert werden kann. Hingegen wird die Akzeptanz<br />
eines Warnsystems erwartungsgemäß umso höher ausfallen, je weniger Fehlalarme das<br />
System produziert.<br />
Die oft gegenläufige Forderung an warnende FAS lautet: Mit einer maximalen Abdeckungsrate<br />
möglichst spät und effektiv und mit einer hohen Verzeihlichkeit zu warnen.<br />
Um warnende Frontalkollisionsgegenmaßnahmen im Entwicklungsprozess gemäß ihrer<br />
Eignung einzuteilen, wird die Einordnung des Warnelements anhand der in der Tabelle<br />
6-3 zusammengefassten Kriterien vorgenommen und dem Einsatzzeitpunkt früh, mittel<br />
und spät vor einer Kollision zugeordnet. Jede der Lösungsvarianten für eine warnende<br />
Frontalkollisionsgegenmaßnahme wird von den am PE-Prozess beteiligten Entwicklern<br />
mit den erstellten Kriterien beurteilt. Zwischen den Kriterien werden Verknüpfungen<br />
definiert:<br />
• Je geringer die Abdeckungsrate einer warnenden Frontalkollisionsgegenmaßnahme<br />
ist, desto früher muss es eingesetzt werden, um Zeit für weitere Warnungen<br />
o.Ä. zu lassen.<br />
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