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40 Jahre Informatik in München - Fakultät für Informatik - TUM

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Auch die Beratungsstruktur hat sich geändert. War bis Ende der 80er-<strong>Jahre</strong><br />

ausschließlich e<strong>in</strong>e Präsenzberatung möglich — der Kunde kam <strong>in</strong>s<br />

LRZ —, wurde <strong>in</strong> den 90er <strong>Jahre</strong>n zusätzlich e<strong>in</strong>e Onl<strong>in</strong>e-Beratung e<strong>in</strong>geführt.<br />

Die anfänglich re<strong>in</strong>e Telefonberatung wurde schrittweise durch<br />

e<strong>in</strong> straff organisiertes ,,Help Desk“ ersetzt, das systemtechnisch durch<br />

e<strong>in</strong> professionelles ,,Trouble Ticket System“ (ARS Remedy) unterstützt<br />

wurde. Als Projekt zunächst begonnen, entstanden hier etliche Diplomarbeiten<br />

und zwei Dissertationen. Die Erkenntnisse flossen auch e<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

die Weiterentwicklung des Produktes ARS Remedy sowie <strong>in</strong> den Aufbau<br />

e<strong>in</strong>er Help Desk Struktur beim DFN. Dass dieser Dienst <strong>in</strong>zwischen<br />

auch über Email und Webschnittstelle erreicht werden kann, Eskalations-,<br />

Report<strong>in</strong>g- und Überwachungsmechanismen umfasst, ist klar.<br />

Die Internetdienste (Mail, Web) wurden ab Mitte der 90er <strong>Jahre</strong> unverzichtbar<br />

<strong>für</strong> die Abläufe <strong>in</strong> den Hochschulen. Dies bed<strong>in</strong>gte e<strong>in</strong>erseits,<br />

dass im Laufe der Zeit Hochverfügbarkeitslösungen <strong>für</strong> den Serverbetrieb<br />

e<strong>in</strong>geführt werden mussten. Diese umfassten u.a. redundante Stromversorgungen,<br />

redundante Serverauslegungen mit automatischen Backupund<br />

Umschaltmechanismen, Virtualisierungen von Servern, Lastverteilungsstrategien,<br />

doppelte Netzanb<strong>in</strong>dungen etc. Die hohe Zahl der Systeme<br />

im LRZ-E<strong>in</strong>zugsbereich, aber auch die wachsende Leistungsfähigkeit<br />

der Zentralsysteme ließ e<strong>in</strong>en völlig anderen Dienstebereich zunehmend<br />

wichtiger werden, den der Backup- und Archivierungsdienste. Umfasste<br />

1978 die Kapazität <strong>für</strong> die langfristige Datenhaltung noch 3,6 GB<br />

und waren es 1979 erst 8 GB Plattenplatz, musste 1989 bereits das erste<br />

Magnetbandkassettensystem beschafft werden. 1993 wurde das erste<br />

robotergestützte Archivierungssystem METRUM <strong>in</strong> Betrieb genommen,<br />

1995 hatte das Archivsystem bereits e<strong>in</strong>e Kapazität von 10 Terabyte,<br />

1997 von 90 Terabyte mit 60 Millionen abgelegten Dateien. Der Datenzuwachs<br />

verdoppelte sich pro Jahr. Alle Rechner des LRZ benutzen<br />

seit Mitte der 90er <strong>Jahre</strong> das geme<strong>in</strong>same verteilte Dateisystem AFS, die<br />

Organisation des Archiv-/Backup-Dienstes geschieht auf der Basis des<br />

SW-Produktes Tivoli-TSM. Seit 2000 etwa werden die Speicher als eigene<br />

vernetzte Systeme (Network Attached Storage/NAS bzw. Storage<br />

Area Network/SAN) betrieben. Ende 2004 waren über e<strong>in</strong>e Milliarde<br />

Dateien archiviert, der Zuwachs alle<strong>in</strong> 2004 betrug über 200 TB. Diesem<br />

Nettozuwachs 2004 stand e<strong>in</strong> Datene<strong>in</strong>gang von 1,2 Petabyte gegenüber,<br />

also mehr, als Speicherkapazität physisch zur Verfügung stand. Daraus<br />

wird ersichtlich, wie wichtig Maßnahmen zur M<strong>in</strong>imierung von Mehrfachdatenhaltung<br />

und der Gleitlöschung s<strong>in</strong>d, aber auch, dass Kapazität<br />

und Leistungsstärke der Speichermedien angemessen mitwachsen müssen.<br />

Zum <strong>Jahre</strong>swechsel 2005/6 überschritt die Speicherkapazität des Backupund<br />

Archivierungssystems erstmals die Petabytegrenze.<br />

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