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40 Jahre Informatik in München - Fakultät für Informatik - TUM

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Die Realisierung des BSM erfolgte unter konsequent defensiver Programmierung.<br />

Die Überprüfung aller E<strong>in</strong>gangsparameter bei Dienstaufrufen<br />

und das Ausnutzen aller vorhandenen Hardware-Schutzfunktionen auch<br />

bei Dienstprozessen führten zu e<strong>in</strong>er hohen Robustheit des Systems.<br />

Der stark modulare, schichtenweise Aufbau des Systems erlaubte nicht<br />

nur e<strong>in</strong>e schritthaltende Integration neuer Systemteile, sondern auch e<strong>in</strong>e<br />

flexible Anpassung an neu dazukommende Anforderungen durch wesentliche<br />

spätere Erweiterungen der von AEG-Telefunken vorgegebenen Benutzerschnittstelle.<br />

[Klaus Lagally]<br />

Anfang März 1974 war e<strong>in</strong>e Version von BSM mit stark e<strong>in</strong>geschränktem<br />

Leistungsumfang fertiggestellt (BSM/1). E<strong>in</strong>e vielfältig verbesserte Version<br />

(BSM/2) g<strong>in</strong>g Anfang 1975 <strong>in</strong> die Testphase und führte zu weiteren<br />

Verbesserungen (BSM/3). Sie war funktional vollständig, hätte aber<br />

noch e<strong>in</strong>er Überarbeitung zur Erhöhung des Durchsatzes durch Revision<br />

e<strong>in</strong>iger technischer Entwurfsentscheidungen bedurft. Dazu kam es nicht<br />

mehr. Mittlerweile hatte AEG-Telefunken nach E<strong>in</strong>stellung des Projektes<br />

BS1 e<strong>in</strong> eigenständiges Betriebssystem BS3 mit der gleichen Schnittstelle<br />

<strong>für</strong> die E<strong>in</strong>-Prozessor-Anlagen TR 4<strong>40</strong> bereitgestellt. Das BS3 wurde<br />

dann von AEG-Telefunken auf e<strong>in</strong>en Doppelprozessor-Betrieb erweitert<br />

und <strong>in</strong> den laufenden Betrieb des LRZ übernommen.<br />

Das Projekt BSM diente nicht alle<strong>in</strong> der Erstellung e<strong>in</strong>es Software-Produkts;<br />

es hatte auch e<strong>in</strong>en der Universität angemessenen Aus- und Fortbildungscharakter.<br />

Neben dem Studium <strong>in</strong>dustrieller Techniken des<br />

”Software-Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g” standen im Vordergrund:<br />

— Die E<strong>in</strong>führung von Begriffsbildungen zur angemessenen Beschreibung<br />

von Betriebssystemen<br />

(Stichwörter: Prozeßbegriff, virtuelle Speicherung, Synchronisationsproblem<br />

bei Multiplex-Prozessen, Schichtung von Programmiersystemen,<br />

Konstruktion von Systemprogrammierungssprachen),<br />

— Die Heranbildung von auf dem Gebiet der Betriebssysteme kompetenten<br />

<strong>Informatik</strong>ern <strong>für</strong> technische Produktion sowie <strong>für</strong> wissenschaftliche<br />

Lehre,<br />

— Die Weitergabe von neuesten Erkenntnissen an die auszubildende erste<br />

<strong>Informatik</strong>ergeneration.<br />

Die Projektgruppe BSM umfaßte zeitweilig an die 18 Wissenschaftler und<br />

6 mathematisch-technische Assistent<strong>in</strong>nen. [Friedrich L. Bauer]<br />

E<strong>in</strong>satz des ‘<strong>Informatik</strong>-Rechners’. Nach 1967, als F. L. Bauer die erste<br />

‘<strong>Informatik</strong>’-Vorlesung hielt, stieg die Anzahl der Hauptfachstudierenden<br />

<strong>in</strong> dem neuen Fach sehr rasch an. Damit entstand e<strong>in</strong> enormer Bedarf<br />

an Rechenleistung <strong>für</strong> den Unterricht, der von der <strong>in</strong>zwischen veralteten<br />

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