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40 Jahre Informatik in München - Fakultät für Informatik - TUM

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Im Ruhestand<br />

Zweiunddreißig <strong>Jahre</strong>, nachdem sie <strong>in</strong> der TU <strong>München</strong> fertiggestellt wurde, nimmt<br />

die erste Münchner Großrechenanlage im Deutschen Museum ihren Ruheplatz e<strong>in</strong>.<br />

1955 war sie der Star der deutschen Rechenmasch<strong>in</strong>enentwicklung, die ”Programmgesteuerte<br />

Elektronische Rechenanlage <strong>München</strong>”, kurz PERM. Sie besaß 3000 Vakuumröhren<br />

und <strong>40</strong>00 Dioden und war größer und schneller als die von H. Bill<strong>in</strong>g<br />

<strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>ige <strong>Jahre</strong> früher gebaute Anlage G 1a.<br />

Vor e<strong>in</strong>igen Wochen wurde das tonnenschwere Röhrengestell, das nicht zerlegt werden<br />

kann, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er abenteuerlichen Luftfahrt aus dem zweiten Obergeschoß des Hauptgebäudes<br />

der TU <strong>München</strong> herabgeholt. Dann wurde sie von e<strong>in</strong>em Kran <strong>in</strong> das dritte<br />

Geschoß des Deutschen Museums hochgehievt. Dort entsteht zur Zeit die Computerabteilung<br />

des Deutschen Museums, die am 7. Mai 1988 ihre Pforten öffnen wird.<br />

Aus e<strong>in</strong>er Münchner Tageszeitung, 1987<br />

Stilllegung der PERM. Die PERM war von 1956 bis 1974, 18 <strong>Jahre</strong>,<br />

<strong>in</strong> Betrieb. Am Ende hatte sie nur noch als Demonstrationsobjekt e<strong>in</strong>en<br />

S<strong>in</strong>n; die hohen Personalkosten, die sie verursachte, verboten ihren weiteren<br />

E<strong>in</strong>satz im Rout<strong>in</strong>ebetrieb. Ende der achtziger <strong>Jahre</strong> fand sie ihre<br />

Ruhe im Deutschen Museum <strong>in</strong> <strong>München</strong>.<br />

Aus der Betriebse<strong>in</strong>heit TH-Rechenzentrum wurde nach Stilllegung der<br />

PERM im Jahr 1974 die Betriebse<strong>in</strong>heit <strong>Informatik</strong>-Rechner (‘Rechnerbetriebsgruppe’)<br />

des neuen Instituts <strong>für</strong> <strong>Informatik</strong>. [Friedrich L. Bauer]<br />

1968: ‘Software Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g’. 1968 fand <strong>in</strong> Garmisch e<strong>in</strong>e vom NATO<br />

Science Commitee f<strong>in</strong>anzierte, von F. L. Bauer organisierte Tagung zum<br />

Thema ‘Software Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g’ statt: e<strong>in</strong> Begriff, den F. L. Bauer damit<br />

<strong>für</strong> dieses Fachgebiet prägte. Die Tagung wird heute als historischer Meilenste<strong>in</strong><br />

der <strong>Informatik</strong> gepriesen. Tatsächlich ist ihre Bedeutung nicht zu<br />

unterschätzen, da <strong>in</strong> der Folge weltweit e<strong>in</strong> Problembewußtse<strong>in</strong> h<strong>in</strong>sichtlich<br />

des bis dah<strong>in</strong> noch relativ jungen Gebiets des Software-Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />

geschaffen wurde und Forschung, Lehre und <strong>Informatik</strong><strong>in</strong>dustrie verstärkt<br />

Bemühungen zu se<strong>in</strong>er Erkundung und Systematisierung zeigten. Damit<br />

wurde e<strong>in</strong>e Entwicklung <strong>in</strong> Gang gesetzt, die dazu geführt hat, daß das<br />

Fachgebiet des Software-Ingenieurwesens bis heute <strong>in</strong>tensiv bearbeitet<br />

wird und <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> mehrere Teilgebiete aufgefächert ist. E<strong>in</strong> um<br />

1970 aufgekommenes Vorhaben, e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames französisch-englischdeutsches<br />

Software-Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g-Institut <strong>in</strong> <strong>München</strong> zu gründen, scheiterte<br />

allerd<strong>in</strong>gs an britischen Eifersüchteleien. 7 [Manfred Broy]<br />

7 ,,Dankbar erkenne ich an, daß bei den wegweisenden Schritten der Garmischer<br />

Software-Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g-Konferenz die Unterstützung durch Manfred Paul, Hans-Rüdiger<br />

Wiehle, David Gries und Gerhard Goos e<strong>in</strong>e große Hilfe war, wie auch die<br />

gelegentliche freundschaftliche Konfrontation mit Edsger W. Dijkstra, Tony Hoare,<br />

Brian Randell, Alan Perlis, Bernie Galler und natürlich, wie so oft, der Rückhalt,<br />

den der treue Freund Klaus Samelson bot.<br />

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