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40 Jahre Informatik in München - Fakultät für Informatik - TUM

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zahlreichen Objekte und Varianten von ‘rechnenden Masch<strong>in</strong>en’ und Instrumenten<br />

vere<strong>in</strong>en recht unterschiedliche, jedoch immer zeittypische,<br />

technologische, naturwissenschaftliche und auch mathematische Aspekte.<br />

In den Sichtweisen der <strong>Informatik</strong>er geschulte Besucher können ihr aktuelles<br />

Wissen darauf verwenden, bei jedem e<strong>in</strong>zelnen Gerät die Algorithmen<br />

<strong>für</strong> die Rechnung zu erkunden. Auch auf die aktuelle Frage nach<br />

der Architektur geben die zusammengestellten Objekte Antworten. Ihnen<br />

gehen seit nunmehr fünf <strong>Jahre</strong>n die Studenten e<strong>in</strong>es vom Lehrstuhl<br />

<strong>Informatik</strong> X der <strong>TUM</strong> (Professor Arndt Bode) und dem Deutschen Museum<br />

organisierten Sem<strong>in</strong>ars auf den Grund.<br />

Die Ausstellung präsentiert den historischen Weg von den mechanischen<br />

und elektromechanischen mathematischen Instrumenten und Rechenmasch<strong>in</strong>en<br />

über die programmgesteuerten Rechenautomaten zu den speicherprogrammierten<br />

elektronischen Universalrechnern. Die Aufstellung<br />

des berühmten, 1810 entstandenen Trompeterautomaten von Friedrich<br />

Kaufmann und e<strong>in</strong>iger Kunstuhrautomaten aus dem 16. und 17. Jahrhundert<br />

belegt nicht nur, daß die Geschichte der ablaufgesteuerten Automaten<br />

viele Jahrhunderte zurückreicht, sondern auch, daß es ihren Erbauern<br />

um gespeicherte, beliebig oft wiederholbare Abläufe von Musikstücken<br />

und Bewegungen von Figuren g<strong>in</strong>g. Wer sich Gedanken macht, wie<br />

die als Vorläufer der Programmierung gezeigten Stiftwalzen, Loch- und<br />

Schloßscheiben konstruiert worden s<strong>in</strong>d, stößt auf die Frage nach der<br />

Technik präziser Plazierung von Stiften auf Walzen bzw. von Löchern<br />

auf Scheiben. Hier mußte sehr genau gerechnet werden, denn das Gefühl<br />

<strong>für</strong> Abweichungen im Rhythmus e<strong>in</strong>es Musikstücks war schon immer sehr<br />

empf<strong>in</strong>dlich. Heute s<strong>in</strong>d Digitaltechnik und <strong>Informatik</strong> Bestandteil sowohl<br />

der Musikkultur als auch der Automaten- und Robotertechnik.<br />

Manchmal kann man <strong>in</strong> der Ausstellung auch gestandene <strong>Informatik</strong>er<br />

etwas fassungslos vor dem ausgebreiteten Spektrum analoger mechanischer<br />

Instrumente stehen sehen, <strong>in</strong> deren Elementarbauste<strong>in</strong> weder logisches<br />

noch arithmetisches ‘und’, sondern der Integriervorgang mechanisch<br />

realisiert ist. Bis zur Ablösung durch den elektronischen Digitalrechner<br />

mit leistungsfähiger Bildschirmperipherie fand dieser Bauste<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Anwendung<br />

sowohl <strong>in</strong> handlichen Planimetern <strong>für</strong> den Gebrauch auf dem<br />

Zeichentisch als auch <strong>in</strong> Form von Bauste<strong>in</strong>en <strong>für</strong> raumfüllende Integrieranlagen.<br />

Die Ausstellung zeigt neben e<strong>in</strong>er Vielfalt von Planimetern und<br />

mechanischen harmonischen Analysatoren auch große Integriermasch<strong>in</strong>en<br />

und elektronische Analogrechner. Im Gegensatz zur Ideenwelt von<br />

Konrad Zuse hatte <strong>in</strong> den USA der Weg zum ENIAC unmittelbar über<br />

Vannevar Bushs riesige Integriermasch<strong>in</strong>e geführt.<br />

Gezeigt wird auch, daß die historischen Wurzeln der digitalen Rechentechnik<br />

sowohl <strong>in</strong> der kaufmännischen Rechnung als auch <strong>in</strong> der Kalen-<br />

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