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40 Jahre Informatik in München - Fakultät für Informatik - TUM

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det: E<strong>in</strong>heitliche Personal- und Sachmittelverwaltung bei weitgehend geme<strong>in</strong>schaftlicher<br />

Verantwortung <strong>für</strong> die Entwicklung des Faches. Damit<br />

hatte sich die Lehrstuhlgruppe Sauer zum Vorbild <strong>in</strong> der Verwaltung<br />

e<strong>in</strong>es großen Instituts entwickelt, wenn auch zunächst die Angewandte<br />

Mathematik unter He<strong>in</strong>hold eigene Wege g<strong>in</strong>g. [Gunther Schmidt]<br />

Er<strong>in</strong>nerungen an den Bau e<strong>in</strong>es frühen ALGOL 60-Compilers<br />

<strong>für</strong> die PERM. Im Frühjahr 1961 hat mir Professor Robert Sauer<br />

e<strong>in</strong>e Tätigkeit als Werkstudent angeboten. Ich sollte <strong>für</strong> die Rechenanlage<br />

PERM e<strong>in</strong>en ALGOL 60-Compiler nach den Vorgaben der ALCOR-<br />

Gruppe erstellen. Das Erlernen der damals gängigen Programmiersprachen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere ALGOL 60 und des PERM-Codes, und damit verbunden<br />

die Benutzung der PERM eröffneten mir ganz neue Welten. Aus der<br />

Veröffentlichung von F. L. Bauer und K. Samelson 13 erfuhr ich, worum es<br />

<strong>in</strong> der Sache g<strong>in</strong>g. Ferd<strong>in</strong>and Peischl und Gerhard Seegmüller waren anfangs<br />

me<strong>in</strong>e Mentoren. Bald konnte ich auf eigenen Be<strong>in</strong>en stehen und<br />

im freundschaftlichen Wettbewerb mit Seegmüller, der zur gleichen Zeit<br />

am entsprechenden Compiler <strong>für</strong> die TR4 schrieb 14 ,andie Arbeit gehen.<br />

Die PERM war e<strong>in</strong> Rechner <strong>in</strong> Röhrentechnik. Die Register des Steuerwerks<br />

und des Rechenwerks waren als Röhren an der Vorderfront des<br />

Rechners plaziert, gut sichtbar und übersichtlich angeordnet. Es gab<br />

e<strong>in</strong>en älteren Magnettrommelspeicher von 8192 Worten und e<strong>in</strong>en etwa<br />

zehnmal so schnell arbeitenden Kernspeicher mit 2048 Worten. Jedes<br />

Wort hatte e<strong>in</strong>e Länge von 51 Bit.<br />

Die Struktur des PERM-Codes erwies sich <strong>für</strong> damalige Verhältnisse als<br />

sehr benutzerfreundlich. Der Befehlscode war e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>-Adress-Code. Die<br />

beiden Speicher bildeten e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen Adressenraum: Die Adressen<br />

0 bis 8191 bezogen sich auf die Trommel, 8192 bis 10239 auf den Kernspeicher.<br />

Mittels zweier Vorzeichen war e<strong>in</strong>e bequeme Adressenmodifikation<br />

möglich. Der Operationsteil e<strong>in</strong>es Befehlswortes bestand aus fünf Tetraden.<br />

Der zugehörige Buchstabencode war auch mnemotechnisch günstig.<br />

Der Compiler, den ich zu erstellen hatte, war als E<strong>in</strong>-Lauf-Übersetzer15 konzipiert. Dieser arbeitet e<strong>in</strong>en ALGOL 60-Text Zeichen <strong>für</strong> Zeichen ab<br />

und übersetzt ihn sogleich <strong>in</strong> die entsprechende PERM-Code-Sequenz.<br />

13 Bauer F. L. und Samelson K., Sequentielle Formelübersetzung. Elektron. Rechenanlagen<br />

1, 1960<br />

14 Ursula Hill und Hans Langmaack waren zu dieser Zeit <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z ebenfalls mit e<strong>in</strong>em<br />

ALGOL 60-Übersetzer — allerd<strong>in</strong>gs mit Vorwärts- und Rückwärtsläufen — <strong>für</strong> die<br />

Siemens 2002 beschäftigt. Auch Gerhard Seegmüller hatte <strong>für</strong> se<strong>in</strong>en TR4-Compiler<br />

mehrere Läufe vorgesehen.<br />

15 Wenn der Compiler e<strong>in</strong> Programmelement übersetzt hatte, dann blieb die Übersetzung<br />

bestehen und wurde nicht noch e<strong>in</strong> weiteres Mal — etwa aus Gründen der<br />

Programmoptimierung — überarbeitet.<br />

14

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