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40 Jahre Informatik in München - Fakultät für Informatik - TUM

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des schwach quadratischen Gleichungssystems (wegen der Leistungen als<br />

Produkt von Strom und Spannung) mit komplexen Zahlwerten <strong>in</strong> Wechselstromdarstellung.<br />

Die Anzahl der Gleichungen n entsprach der Anzahl<br />

der Netzknotenpunkte. In jedem Iterationsschritt wurde e<strong>in</strong> l<strong>in</strong>eares Gleichungssystem<br />

gelöst, wobei e<strong>in</strong>malig ausgehend von der Admittanzmatrix<br />

des Netzes mit dem Gaußschen Elim<strong>in</strong>ationsverfahren die Impedanzmatrix<br />

erzeugt wurde. Der Aufwand stieg quadratisch beim Speicherplatz<br />

und kubisch bei der Rechenzeit mit der Knotenanzahl n an. Das Verfahren<br />

konvergierte <strong>in</strong> wenigen Iterationsschritten. Das Programm ALA-<br />

DIN (Algorithmische automatisierte digitale Netzberechnung) wurde von<br />

D. Krönig <strong>für</strong> die damalige Großrechenanlage SIEMENS 2002 <strong>in</strong> Assemblersprache<br />

implementiert und von e<strong>in</strong>igen großen Energieversorgungsunternehmen<br />

erfolgreich e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Nach der Rückkehr Baumanns an die Technische Hochschule <strong>München</strong><br />

im Jahr 1963 erfolgte der Durchbruch zur Berechnung von Netzen auch<br />

mit sehr großer Knotenanzahl. Die Entwicklung e<strong>in</strong>er gezielten empirischen<br />

Strategie zur Reihenfolge der Elim<strong>in</strong>ationsschritte bei der Lösung<br />

des l<strong>in</strong>earen Gleichungssystems, abhängig von der Netztopologie, ließ<br />

die ursprünglich dünne Besetzung der Admittanzmatrix (ger<strong>in</strong>ger Vermaschungsgrad<br />

der Hochspannungsnetze) möglichst lange erhalten. Damit<br />

konnte durch kompakte Speicherung der Matrixelemente die Knotenanzahl<br />

stark erweitert werden bei gleichzeitiger Reduzierung der Rechenzeit<br />

pro Iterationsschritt. Dieses Verfahren wurde masch<strong>in</strong>enunabhängig<br />

<strong>in</strong> der neuen Programmiersprache ALGOL 60 implementiert<br />

und auf den damaligen Großrechnern TR4 ( Übersetzer von G. Segmüller)<br />

und IBM 7090 ( Übersetzer von D. Gries) erprobt und benutzt. Es wurde<br />

von mehreren großen Energieversorgungsunternehmen (RWE, Bayernwerk,<br />

VEW u.a.) übernommen und e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Im Jahr 1963 war Richard Baumann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternationalen Gruppe von<br />

Wissenschaftlern der Mitbegründer e<strong>in</strong>er Konferenzreihe zur Berechnung<br />

von aktuellen Problemen der Energiewirtschaft. Die Tagungen PSCC<br />

(Power Systems Computation Conference) f<strong>in</strong>den seitdem <strong>in</strong> 3-<strong>Jahre</strong>s-<br />

Abständen an führenden Universitäten oder bei großen <strong>in</strong>ternationalen<br />

Energieversorgungsunternehmen statt.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Konferenz der amerikanischen Ingenieurvere<strong>in</strong>igung IEEE (Institute<br />

of Electric and Electronic Eng<strong>in</strong>eers) erhielt im Sommer 1964 Baumanns<br />

Veröffentlichung se<strong>in</strong>es neuen Algorithmus zur Lastflußberechnung<br />

die Auszeichnung als ”best technical paper” der Tagung. [Werner Rüb]<br />

B-Bäume. Als Rudolf Bayer 1972 nach <strong>München</strong> berufen wurde, waren<br />

die B-Bäume durch wissenschaftliche Publikationen bekannt und ihre<br />

hervorragenden theoretischen Eigenschaften hatten sich <strong>in</strong> prototypischen<br />

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