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40 Jahre Informatik in München - Fakultät für Informatik - TUM

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es war auch viel leistungsfähiger. Das <strong>in</strong>telligente Term<strong>in</strong>al war zu dieser<br />

Zeit e<strong>in</strong>es der ersten weltweit, das e<strong>in</strong>e Schnittstelle mit e<strong>in</strong>em Großrechner<br />

hatte. Über diese Schnittstelle konnten Dateien ausgetauscht und am<br />

Term<strong>in</strong>al bearbeitet und ausgedruckt werden. Die dadurch ermöglichte<br />

Entlastung der voll ausgelasteten TR 4<strong>40</strong> bedeutete e<strong>in</strong>en großen Fortschritt.<br />

Die Entwicklung des <strong>in</strong>telligenten Term<strong>in</strong>als war e<strong>in</strong> Schritt zu<br />

,,verteilten Computersystemen“ — e<strong>in</strong> Stichwort, das sich zu e<strong>in</strong>em mächtigen<br />

Trend entwickelte und IT-Landschaften bis heute prägt. Zur<br />

Abschätzung des damaligen State of the Art vergegenwärtige man sich,<br />

dass es zu dieser Zeit noch ke<strong>in</strong>en IBM PC gab und der Apple Computer<br />

nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Plat<strong>in</strong>e war, ke<strong>in</strong> vollständiges Mikrocomputersystem.<br />

Er hatte weder Diskettenlaufwerk noch e<strong>in</strong> richtiges Betriebssystem.<br />

1976 hat Johann Geyer, später Vizepräsident bei Intel, am Institut se<strong>in</strong>e<br />

Diplomarbeit ,,Entwurf und Realisierung e<strong>in</strong>es Betriebssystems <strong>für</strong> e<strong>in</strong><br />

Mikrorechnersystem“, d.h. se<strong>in</strong>e Arbeiten <strong>für</strong> das <strong>in</strong>telligente Term<strong>in</strong>al,<br />

begonnen. Als Aufgabenstellung wird dort formuliert:<br />

,,Für das am Rechenzentrum der Technischen Universität <strong>München</strong>,<br />

<strong>Informatik</strong>-Rechner, entwickelte Mikrorechnersystem, ... war e<strong>in</strong> Betriebssystem<br />

zu erstellen. ... Das Betriebssystem sollte die Benutzung<br />

des Mikrorechnersystems als eigenständiger Computer, aber auch die<br />

Verb<strong>in</strong>dung mit dem zur Verfügung stehenden Großrechner TR 4<strong>40</strong><br />

ermöglichen. Die wichtigsten Aufgaben, ... , s<strong>in</strong>d:<br />

a.) Abwicklung des gesamten Geräteverkehrs; dazu gehört auch die<br />

Interrupt-Behandlung<br />

b.) Verwaltung des Speichers<br />

ba.) Arbeitsspeicher<br />

bb.) H<strong>in</strong>tergrundspeicher (<strong>in</strong>sbesondere e<strong>in</strong> Dateienkonzept)<br />

c.) Bearbeitung von Kommandos und Kommandofolgen<br />

d.) Bereitstellung von Diensten zur Erfassung und Verarbeitung von<br />

Daten auf der Floppy-Disk<br />

e.) Austausch von Daten zwischen Großrechner und Mikrorechnersystem<br />

f.) Anbieten von Hilfsdiensten“<br />

Zur Diplomarbeit gehört e<strong>in</strong> umfangreicher Anhang mit den Programmen<br />

des Betriebssystems mit bee<strong>in</strong>druckenden 201 Seiten Masch<strong>in</strong>encode als<br />

Ausdruck der TR 4<strong>40</strong> vom 30.3.1977.<br />

Das Mikrorechnersystem wurde über den so genannten Sichtgerätegruppenanschluss<br />

(SGA) des Satellitenrechners TR86 mit dem Großrechner<br />

TR 4<strong>40</strong> verbunden. Das Geyersche Betriebssystem ermöglichte so den<br />

Anschluss des <strong>in</strong>telligenten Term<strong>in</strong>als an den TR 4<strong>40</strong>, war aber gleichzeitig<br />

auch e<strong>in</strong>e Basis <strong>für</strong> die anlaufende Entwicklung weiterer Mikrocomputersysteme.<br />

Das Betriebssystem hatte bereits gewisse Multitask<strong>in</strong>g-<br />

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