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40 Jahre Informatik in München - Fakultät für Informatik - TUM

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konnte der grundsätzlich mögliche Parallelbetrieb der E<strong>in</strong>/Ausgabeströme<br />

(SPOOLING) aus Kapazitätsgründen nicht mehr voll genutzt werden.<br />

[Friedrich L. Bauer]<br />

Der ALGOL 60-Compiler FUE67 <strong>für</strong> die PERM. Ende 1965 nahmen<br />

Manfred Kunas, Ulrich Peters und Werner Streitwieser das Angebot<br />

von Herrn Prof. Dr. Klaus Samelson an, als drei Diplomarbeiten im Rahmen<br />

ihres Mathematikstudiums e<strong>in</strong>en Voll-ALGOL 60-Compiler <strong>für</strong> die<br />

PERM (‘Programmgesteuerte Elektronische Rechenanlage <strong>München</strong>’) zu<br />

erstellen. Dieser Compiler sollte die Ausbildung der Studierenden der<br />

(damaligen) TH <strong>München</strong> <strong>in</strong> ALGOL (“Algorithmic Language”) bestmöglich<br />

unterstützen, vor allem also die Praktikumsprogramme dieser<br />

Studierenden möglichst rasch übersetzen, diese Programme und ihre<br />

Durchführungen scharf auf alle möglichen syntaktischen und semantischen<br />

Fehler kontrollieren und ggf. möglichst präzise Fehlermeldungen<br />

produzieren und so die beiden auf der PERM schon vorhandenen und<br />

nicht so aufwändigen ALGOL 58- bzw. ALGOL 60-Compiler der Herren<br />

Dr. Gerhard Seegmüller und Rudolf Zirngibl ersetzen. Für den Sprachumfang<br />

maßgebend war das ALGOL-Manual [1], <strong>für</strong> die Realisierung der<br />

Modellcompiler des Handbuchs [2] ohne dessen pass 2(<strong>für</strong> die rekursive<br />

Adressenberechnung) und check rout<strong>in</strong>es ( Überprüfung der möglichen<br />

Prozeduraufrufe). Als Hilfsmittel standen der symbolische Befehlsadressen<br />

ermöglichende PERM-Assembler von Herrn Dr. Christoph von Conta<br />

zur Verfügung sowie die Möglichkeit des Umstanzens zwischen 5-Kanal-<br />

Lochstreifen (E<strong>in</strong>gabemedium der PERM) und IBM Lochkarten auf dem<br />

Telefunkenrechner 4 (TR4), e<strong>in</strong>schließlich dortiger Erzeugung von komfortablen<br />

Ausdrucken.<br />

Die Hardware der PERM ist <strong>in</strong> dem Beitrag von Rudolf Zirngibl schon<br />

skizziert worden. Deshalb seien hier nur zwei typische Punkte ergänzt:<br />

1) Der Transfer e<strong>in</strong>es Wortes (51 Bit) vom Kernspeicher (2048 Worte)<br />

bzw. Trommelspeicher (8192 Worte) <strong>in</strong> den Akkumulator der PERM dauerte<br />

ca. 50 µsec bzw. bis zu ca. 5 msec. Diese Inhomogenität des PERM-<br />

Speichers hatte <strong>für</strong> die Realisierung des FUE67 tiefgreifende Folgen, denn<br />

die Benutzung des Trommelspeichers konnte problematisch langsam se<strong>in</strong>.<br />

2) Die Tetradenstruktur der PERM-Befehle ermöglichte z.T. sehr leistungsfähige<br />

Komb<strong>in</strong>ationen dieser Tetraden zu e<strong>in</strong>em Befehlswort. So<br />

konnte z.B. mittels der Wortmarkierung ‘Q-Zeichen’ e<strong>in</strong>e (zeitlich) praktisch<br />

kostenlose volle Def<strong>in</strong>iertheitskontrolle aller Variablen e<strong>in</strong>es Programms<br />

zur Run-Time <strong>in</strong> den generierten Befehlsworten untergebracht<br />

werden durch Befehle der Art (Tabelle siehe Anhang, Kap. XX)<br />

PLOOE “lies Wort, aber spr<strong>in</strong>ge bei Q-Zeichen dorth<strong>in</strong>”<br />

PAOOE “addiere Wort, aber spr<strong>in</strong>ge bei Q-Zeichen dorth<strong>in</strong>” usw.<br />

Der vom FUE67 zu bewältigende Sprachumfang von ALGOL 60 um-<br />

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