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40 Jahre Informatik in München - Fakultät für Informatik - TUM

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durch Aufprägung der statischen Blockstruktur <strong>in</strong>terne Namen erzeugt<br />

und <strong>in</strong> CHI-2 abgelegt.<br />

Lauf 3 und Lauf 4 stellten zusammen im Wesentlichen die Umsetzung des<br />

decomposition and generation pass des Handbuchs dar. Letzterer musste<br />

wegen des <strong>in</strong>homogenen PERM-Speichers und daraus folgenden Effizienzgründen<br />

<strong>in</strong> zwei Läufe aufgespalten werden. Lauf 3 erledigte den tiefest<br />

gehenden Teil der syntaktischen Prüfung des Programms und war damit<br />

der letzte Lauf, der statisch erkennbare Fehler entdeckte und meldete.<br />

Wieder aus Effizienzgründen wurden <strong>in</strong> CHI-3 alle Wertzuweisungen und<br />

bed<strong>in</strong>gungsfreien (Teil-) Ausdrücke gleich <strong>in</strong> ihrer decomposed form weitergegeben,<br />

d.h. als entklammerte E<strong>in</strong>adressbefehle bzw. Makroaufrufe,<br />

ggf. unter Verwendung von Hilfszellen <strong>für</strong> Zwischenergebnisse. CHI-3<br />

wurde so zu e<strong>in</strong>er regelrecht hybriden Zwischensprache aus (schon) Masch<strong>in</strong>enbefehlen<br />

und (noch) ALGOL-artigen Bestandteilen. Lauf 4 baute<br />

dann die restlichen noch vorhandenen Klammerstrukturen ab, <strong>in</strong>sbesondere<br />

solche <strong>in</strong> Zusammenhang mit Bed<strong>in</strong>gungen, Laufanweisungen und<br />

Prozeduraufrufen, und generierte als CHI-4 e<strong>in</strong>heitlich Masch<strong>in</strong>enbefehle<br />

mit im Pr<strong>in</strong>zip symbolischen Adressen sowie <strong>in</strong>sbesondere auch alle erforderlichen<br />

lokalen Sprungbefehle und organisatorischen Unterprogrammsprünge.<br />

Lauf 5 erzeugte aus CHI-4, dem Kern des zu generierenden Masch<strong>in</strong>enprogramms,<br />

das endgültig rechenfähige Objektprogramm. Dazu wurden<br />

im Wesentlichen die benötigten, relativ adressierten Standard- und Codeprozeduren<br />

und die Pflichtteile des Run-Time-Systems <strong>in</strong> den PERM-<br />

Speicher h<strong>in</strong>zugeladen und dann alle Befehlsadressen verabsolutiert<br />

(“Endadressierung”), soweit sie nicht schon absolut waren. Schließlich<br />

sprang Lauf 5 das Operateurprogramm des Betriebssystems an, welches<br />

sich mit e<strong>in</strong>er Bereitschaftsmeldung zum Start des Objektprogramms<br />

beim Operateur meldete.<br />

Das Run-Time-System bestand aus Unterprogrammen und sonstigen Programmstücken,<br />

die e<strong>in</strong>e ganze Reihe von umfangreicheren Tätigkeiten implementierten,<br />

welche von den Kernen aller Objektprogramme <strong>in</strong> gleichartiger<br />

Weise benötigt wurden und von diesen anspr<strong>in</strong>gbar waren. Man<br />

denke etwa an organisatorische Tätigkeiten wie z.B. procedure call / exit<br />

(mehrere Varianten), name address / call, <strong>in</strong>dexed variable call und storage<br />

allocation, oder an Fehlerkontrollen und -meldungen zur Laufzeit<br />

(z.B. auch der aktuellen prozeduralen Aufrufshierarchie), an Testhilfen<br />

zur Laufzeit und an die ALGOL-Standard- und E/A-Prozeduren.<br />

Im März 1969 wurden unsere Diplomarbeiten [4] [5] [6] abgeliefert. Zum<br />

Sommersemester 1969 wurden e<strong>in</strong>e Sonderform des Betriebssystems sowie<br />

die Läufe 1–3 <strong>in</strong> Betrieb genommen; <strong>für</strong> ALGOL-Programme, die so ke<strong>in</strong>e<br />

Fehler zeigten, wurde anschließend automatisiert versucht, sie mit Hilfe<br />

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