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40 Jahre Informatik in München - Fakultät für Informatik - TUM

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‘Hummel <strong>in</strong> Schlafstellung’. In der frühen Nachkriegszeit war am Institut<br />

der Offiziant Hummel tätig, der <strong>für</strong> se<strong>in</strong>e sprichwörtliche Gutmütigkeit<br />

fast berühmt wurde. Diese wurde auch von Mitarbeitern und selbst<br />

von Studierenden, die ihm gern Streiche spielten, ausgenützt. Se<strong>in</strong> Nachfolger<br />

war ab November 1958 der Offiziant He<strong>in</strong>rich Koeppel.<br />

[Friedrich L. Bauer]<br />

Der Leuchter. Sauers Lehrstuhl war damals erste Adresse, wenn irgendwo<br />

etwas mit der Mathematik zu realisieren war. 1963 kamen plötzlich<br />

Herren am Lehrstuhl vorbei, die sich angelegentlich über Polyeder<br />

erkundigten. Es galt, <strong>für</strong> das neu errichtete Nationaltheater e<strong>in</strong>en riesigen<br />

Leuchter zu entwerfen. Diese Aufgabe landete bei Roland Bulirsch.<br />

Der Leuchter ist noch heute im Nationaltheater zu bewundern.<br />

[Gunther Schmidt]<br />

Stoer: Me<strong>in</strong> Weg nach <strong>München</strong>. Das Studium der Mathematik<br />

und Physik begann ich im SS 1954 an der Universität Münster. Zum<br />

WS 1955/56 wechselte ich an die Universität <strong>München</strong>, <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Auswärtssemesters, auch um e<strong>in</strong>e echte Großstadt mit<br />

den Alpen <strong>in</strong> der Nähe zu erleben. Die Mathematikvorlesungen der Herren<br />

Professoren Ste<strong>in</strong>, Richter, Aumann und Maak waren fasz<strong>in</strong>ierend.<br />

Gleichzeitig verfolgte ich mit me<strong>in</strong>em Freund Roland Bulirsch, den ich <strong>in</strong><br />

dieser Zeit kennenlernte, mit größtem Interesse den Bau e<strong>in</strong>es der ersten<br />

Digitalrechner an e<strong>in</strong>er Hochschule, der PERM an der TH <strong>München</strong>, unter<br />

der Leitung von Robert Sauer und Hans Piloty. An diesem Projekt<br />

waren als junge Dozenten Friedrich Ludwig Bauer und Klaus Samelson<br />

beteiligt. Dies bewog mich, zunächst nur als Gasthörer, an die TH zu<br />

wechseln, um dort über e<strong>in</strong>e Diplomarbeit mit e<strong>in</strong>em numerischen Thema<br />

e<strong>in</strong>en ersten Zugang zu dem neuen Arbeits<strong>in</strong>strument ‘Digitalrechner’ zu<br />

erhalten.<br />

Herrn Bauer folgte ich 1959 an die Universität Ma<strong>in</strong>z und konnte erleben,<br />

wie unter ihm und Samelson die ersten Compiler <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e algorithmische<br />

Sprache (ALGOL 60) gebaut wurden. Damit waren im Grunde schon entscheidende<br />

Schritte zur Entwicklung der <strong>Informatik</strong> und zur Entfaltung<br />

der Numerischen Mathematik getan. Die Arbeitsgruppe Bauer/Samelson<br />

wuchs schnell um weitere Mitarbeiter: zu den Herren Manfred Paul, Richard<br />

Baumann und Christoph Witzgall, die mit Bauer aus <strong>München</strong><br />

gekommen waren, stießen Hans Langmaack und Jürgen Eickel (die ich<br />

schon aus Münster kannte) und Peter Deussen aus Karlsruhe.<br />

Wir alle g<strong>in</strong>gen 1963 mit Herrn Bauer wieder nach <strong>München</strong>, als er e<strong>in</strong>en<br />

Ruf an die TH annahm. In dieser Zeit erfolgte der Aufbau des Leibniz-<br />

Rechenzentrums. Wir konnten so die weitere stürmische Entwicklung<br />

der <strong>Informatik</strong> und der Numerischen Mathematik nicht nur beobachten,<br />

sondern auch aktiv an ihr teilnehmen. [Josef Stoer]<br />

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