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40 Jahre Informatik in München - Fakultät für Informatik - TUM

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— Stufenweiser (‘modularer’) Aufbau, der das H<strong>in</strong>zufügen neuer Systemfunktionen<br />

erleichtert; ,,Strukturierte Programmierung“ mit prozeduraler<br />

Gliederung: ,,Der Schwerpunkt der Forschung und Realisierung<br />

wurde auf e<strong>in</strong>e streng hierarchische Schichtung gelegt“ (Siegert),<br />

— Laufende Dokumentation.<br />

,,Das gelang weitgehend, der Zeitaufwand wurde jedoch gröblich unterschätzt“<br />

(Lagally).<br />

Weiterh<strong>in</strong> wurden beim Aufbau von BSM e<strong>in</strong>e Reihe von Konzepten entwickelt<br />

und erfolgreich erprobt, die auch heute noch, teilweise unter anderen<br />

Bezeichnungen, aktuell s<strong>in</strong>d:<br />

— Beschränkung des Systemkerns auf solche Rout<strong>in</strong>en, bei denen privilegierter<br />

Zugriff erforderlich ist, und Auslagern anderer Funktionen<br />

<strong>in</strong> Dienstprozesse im Benutzermodus (Mikrokern-Architektur),<br />

— Ausnutzung möglicher Nebenläufigkeiten im Systemkern unter lokaler<br />

Synchronisation bei Bedarf, ohne e<strong>in</strong>e globale Systemsperre und ohne<br />

Bevorzugung e<strong>in</strong>es Prozessors (symmetrisches Multiprozess<strong>in</strong>g),<br />

—konsequente Auftragsorientierung bei Dienst- und Benutzerprozessen<br />

unter Verwendung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichen, synchrone und asynchrone<br />

Aufrufe unterstützenden Kommunikationssystems ZUSTELLER<br />

(Message Pass<strong>in</strong>g),<br />

—Vermittlung von Zugriffen auf geme<strong>in</strong>sam genutzte Objekte im<br />

Adreßraum durch Verwalter-Prozesse (Client-Server-Structure),<br />

— Automatische anonyme Zuordnung von Dienstaufrufen zu den jeweils<br />

zuständigen Instanzen (Information-Hid<strong>in</strong>g),<br />

—Parallele Bedienung von Zugriffen auf gleichartige Objekte im Adreßraum<br />

e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Dienstprozesses (Thread-Konzepte),<br />

— Zusammenfassung von Zugriffsoperationen auf strukturierte Dateien<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>sam nutzbaren Bibliothek <strong>für</strong> Benutzerprozesse<br />

(Shared Library).<br />

Zur Unterstützung der Implementierung von BSM wurde unter Ludwig<br />

Zagler e<strong>in</strong> Hardware-Simulationsprogramm TEBSY entwickelt, das<br />

zunächst auf der TR 4 erprobt worden war und bei Entwicklung und Test<br />

des Systemkerns von BSM gute Dienste tat. Zur Programmierung der<br />

übrigen Systemteile, wie auch der wenig masch<strong>in</strong>enspezifischen Algorithmen<br />

im Systemkern wurde e<strong>in</strong>e eigene masch<strong>in</strong>ennahe Programmiersprache<br />

PS4<strong>40</strong> entwickelt (Goos, Lagally, Sapper). Sie erlaubte das E<strong>in</strong>schieben<br />

von Assemblercode bei Bedarf (was außer im Systemkern selten nötig<br />

war), und ermöglichte durch e<strong>in</strong> Makro-Konzept auf Adressen-Ebene die<br />

weitgehende Separierung algorithmischer Aspekte von den Details der<br />

Speicherabbildung von Datenstrukturen. Später wurde die Sprache PS<br />

4<strong>40</strong> auch von weiteren Institutionen zur Programmierung von Anwendungen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

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