ZEvA Evaluation von Lehre und Studium im Fach Maschinenbau an ...

ZEvA: Evaluation des Faches Maschinenbau an der Fachhochschule Osnabrück 115
Internationale Aspekte
Ein Profilelement des Fachbereichs ist die Internationalisierung. Sie wird in erster Linie vom Studiengang
EMS bestimmt. Im Rahmen dieses Studiengangs hat der Fachbereich derzeit mit zwölf europäischen
Hochschulen und Universitäten vertraglich geregelte Kooperationen. Fast alle EMS-
Studierenden gehen nach Großbritannien, einzelne studieren an Partnerhochschulen in Frankreich
und Spanien. Ein Problem bereitet die geringe Zahl ausländischer Studierender, die im Austausch für
die EMS-Studenten in Osnabrück studieren. Das Ungleichgewicht kann in absehbarer Zeit zu Schwierigkeiten
führen, weil in Großbritannien Studiengebühren zu zahlen sind, die wegen des mit Osnabrück
vorgesehenen Austausches erlassen werden sollten.
Die Möglichkeit zur Durchführung eines praktischen Studiensemesters im Ausland außerhalb des Studienganges
EMS wird von den Studierenden offenbar nur selten genutzt, während der Fachbereich
zahlreiche Ausländer vom Fachbereich auf Praktikantenplätze in der Industrie in und um Osnabrück
vermittelt. Eine Statistik darüber wurde nicht vorgelegt, sie sollte aber aus Imagegründen geführt werden.
Im Übrigen sollte man den deutschen Studierenden verstärkt die Absolvierung eines praktischen
Studiensemesters im Ausland empfehlen und ermöglichen.
In den Studienplänen der Studiengänge (ausgenommen EMS) existieren Sprachangebote nur im
Hauptstudium, und dann auch nicht als Pflichtveranstaltung. Die Gutachter waren der Meinung, dass
Sprachangebote als Grundlage der Internationalisierung bereits im Grundstudium erfolgen sollten.
Positiv wurde die Möglichkeit gesehen, dass nach Absprache mit den Studenten einzelne Lehrveranstaltungen
in englischer Sprache abgehalten werden können.
Studienorganisation
Im Studiengang Maschinenbau ist die Aufnahme des Studiums in jedem Semester möglich, die anderen
Studiengänge beginnen nur einmal jährlich. Im Grundstudium werden die Studierenden in Gruppen
mit festen Stundenplänen eingeteilt, ein überschneidungsfreies und damit zügiges Studium ist also
möglich. Daraus resultieren die relativ kurzen Studienzeiten. Die Studierenden werden mit Informationsmaterial
über den geplanten Studienverlauf informiert. Zusätzlich sollten die Vorlesungsinhalte in
kommentierten Vorlesungsverzeichnissen transparent gemacht werden.
Eine Besonderheit des Fachhochschulstudiums sind die praktischen Studiensemester. Das erste
praktische Studiensemester wird offenbar mit guter Effizienz durchgeführt. Es wird vor- und nachbereitet,
z.B. werden von den Studierenden aufgrund ihrer Praxiserfahrung Vorträge gehalten. Beim
zweiten praktischen Studiensemester führt die Kombination mit der in der Industrie durchzuführenden
Diplomarbeit dazu, dass einerseits kein wirkliches Praxissemester stattfindet, dass andererseits die
Laboratorien des Fachbereichs nicht ausreichend für Diplomarbeiten genutzt werden und dort Kompetenz
verloren geht.
Im Studienplan sind Vorlesungen und Praktika gut verzahnt. Von den Studierenden wird beklagt, dass
in Einzelfällen in den Praktika nicht mehr aktuelle Standardversuche durchgeführt werden, dass ferner
die Gruppengrößen zum Teil zu groß sind. Der Nutzen der guten Laboreinrichtungen ließe sich erhöhen.
Eine Evaluierung der Lehrveranstaltungen wird von den Lehrkräften nur in Einzelfällen durchgeführt.
Die Gutachter empfehlen daher, dass eine standardisierte Evaluierung aller Lehrveranstaltungen mit
einheitlichen Fragebögen und zentraler Auswertung in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden
sollte, ferner sollten auch beim Einsatz von Lehrbeauftragten qualitätssichernde Maßnahmen erfolgen.