ZEvA Evaluation von Lehre und Studium im Fach Maschinenbau an ...

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142 ZEvA: Evaluation des Faches Maschinenbau an der FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven Das Grundstudium der Studiengänge ist zu ca. 80% gleich, das Hauptstudium kann durch modularen Aufbau flexibel gestaltet werden. Der Praxisbezug und damit eine studienbegleitende Orientierung auf die spätere Tätigkeit ist durch ein Praxissemester im 5. Studiensemester und ein weiteres im 8. Semester gegeben. Die enge Kopplung der Diplomarbeit an das letzte Praxissemester und damit an die Industrie behindert allerdings die Durchführung von Diplomarbeiten in den Laboratorien. Die Gutachter weisen darauf hin, dass es im Interesse des Fachbereichs und der Studierenden ist, eine größere Anzahl von Abschlussarbeiten als bisher in den Laboratorien zu schreiben: Die Forschungsprojekte der wissenschaftlichen Einrichtungen bieten den Studenten interessante Themenstellungen für Diplomarbeiten, u.a. auch unter dem Gesichtspunkt der wissenschaftlichen Weiterqualifikation. Gleichzeitig sind diese Arbeiten den Forschungsaktivitäten des Fachbereichs dienlich und können die Drittmittelakquisition fördern. Begrüßenswert ist ein sechswöchiges Projekt als Vorbereitung auf die Diplomarbeit. Die Projektarbeit ist verbunden mit der Ausbildung in Teamarbeit, Rhetorik, Kommunikation u.a. - den „soft skills“ - während allgemeinwissenschaftliche Fächer bereits im Grundstudium als Block gewählt werden können. Mit dem Teilzeitstudium soll speziell Berufstätigen eine Teilnahme am Studium ermöglicht werden. Die Ablauforganisation stellt insofern für alle Lehrenden eine besondere Belastung dar, weil übereinstimmende Veranstaltungen vormittags und abends bzw. auch am Sonnabend angeboten werden. Internationale Aspekte Im Rahmen des ERASMUS-Netzwerkes und späterer bilateraler SOKRATES-Abkommen werden vielfältige Studenten-Austauschprogramme realisiert. Partnerländer sind u.a. die USA, Großbritannien, die Niederlande und Finnland. Mit Hochschulen in den drei letztgenannten Partnerländern hat die Fachhochschule Wilhelmshaven Dual-Degree-Abkommen geschlossen. Bemerkenswert ist die Möglichkeit, im Studiengang Environmental Engineering ein Studienjahr an einer Auslandshochschule verbringen zu können, und das Angebot an Modulen/Fächern, die an ausländischen Partnerhochschulen belegt werden können bzw. belegt werden müssen. Absolventen des Studienganges Environmental Engineering erhalten dann zwei Abschlüsse. Im Studiengang Systems Engineering ist der Auslandsaufenthalt optional. Aufgrund der noch jungen Studiengänge umfasst der jährliche Studentenaustausch zurzeit fünf bis zehn Studenten. Die Gutachter sehen die Entwicklungsmöglichkeiten dieser Studiengänge dennoch positiv und ermutigen den Fachbereich, die Angebote fortzusetzen. Mit den Niederlanden und Schweden findet eine „summer school“ statt. Weiterhin baut eine Vielzahl der Forschungsvorhaben auf internationalen Kontakten auf, die sich auch in entsprechenden Gremienaktivitäten auswirken. Englischsprachige Lehrveranstaltungen werden in einzelnen Studiengängen angeboten, bzw. im Ausland erworbene Kenntnisse können von der Hochschule anerkannt werden. Konkrete Planungen für Bachelor- und Master-Abschlüsse existieren noch nicht. Eine Vereinfachung für internationale Kooperationen stellt sicher die derzeit eingeleitete Einführung von Credit-Points im Rahmen des European-Credit-Transfer-Systems (ECTS-Programm) dar. Da es bisher an deutschen Fachhochschulen noch keine einschlägigen Erfahrungen mit diesen Abschlüssen gibt und unter den Gutachtern kein einheitliches Meinungsbild zu diesem Thema existiert, empfehlen die Peers dem Fachbereich lediglich, sich verstärkt über Modularisierung zu informieren und über mögliche Konzepte nachzudenken.
ZEvA: Evaluation des Faches Maschinenbau an der FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven 143 Studienorganisation Die Regelstudienzeit beträgt in allen Studiengängen acht Semester. Eingebunden darin sind die zwei Praxissemester. Das Studium ist unterteilt in zwei Abschnitte - Grundstudium (drei Semester) und Hauptstudium (fünf Semester). Das erste Praxissemester kann nur mit abgeschlossenem Vordiplom angetreten werden. Vor dem zweiten Praxissemester muss ein Theoriesemester liegen. Ein Wechsel zwischen den Studiengängen ist wegen großer Übereinstimmung der Fächer im Grundstudium, aber auch noch im Hauptstudium möglich. Anerkennungsprobleme werden nicht geäußert. Ein umfangreiches Angebot an Wahlpflichtfächern gibt in der Gestaltung des Hauptstudiums ausreichend Spielraum. Das Studium kann zu Beginn des Winter- wie auch des Sommersemesters begonnen werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit des Maschinenbau-Teilzeitstudiums, das inhaltlich dem Vollzeitstudium Maschinenbau entspricht. Aus organisatorischen Gründen ist hierbei nur der Katalog der Wahlfächer eingeschränkt und es wird nur im Sommersemester aufgenommen. Neben den üblichen Vorlesungen, Praktika und Laborübungen werden zunehmend Projekte angeboten. In Fächern mit hohen Anteilen von Übungen finden Tutorien statt. Als Zusatzqualifikation bietet der Fachbereich Maschinenbau berufliche Weiterbildung im Qualitätswesen, in der Schweißtechnik und im Sicherheitswesen an. Insgesamt macht die Studienorganisation am Fachbereich Maschinenbau auf die Gutachter einen lobenswerten Eindruck. Allerdings ist die Entkopplung des 2. Praxissemesters von der Diplomarbeit erforderlich. Die große Vielfalt der, teils fachbereichsübergreifenden, angebotenen Veranstaltungen scheint allerdings inhaltlich und organisatorisch noch Abstimmungsprobleme mit sich zu bringen. Die Gutachter empfehlen dem Fachbereich Maschinenbau, hier mit größerer Flexibilität in terminlichen und fachlichen Fragen zu agieren. Prüfungen Prüfungen für Pflicht- und Wahlpflichtfächer werden in jedem Semester im Anschluss an die Vorlesungszeiträume angeboten. Eine Hürde im Studium stellt die Zulassung zum 1. Praxissemester mit abgeschlossenem Vordiplom dar. Außerdem muss dieses 1. Praxissemester wiederum abgeschlossen sein, um zur Diplomarbeit zugelassen zu werden. Ein Rücktritt von einer angemeldeten Prüfung ist ohne weitere Formalitäten nur durch Nichterscheinen des Prüflings möglich. Prüfungsleistungen bis zum 3. Semester im Grundstudium und 7. Semester im Hauptstudium sind Freiversuche. Jeweils zwei Prüfungsleistungen des Grund- und Hauptstudiums können zweimal wiederholt werden. Nach einer letzten, mit „nicht ausreichend“ bewerteten schriftlichen Prüfung ist eine mündliche Ergänzungsprüfung möglich. Die Gutachter vertreten die Ansicht, dass die liberale Rücktrittsmöglichkeit die Gefahr der Studienzeitverlängerung birgt. Sie empfehlen, Nachprüfungstermine vermehrt zu Semesteranfang einzuführen. Gute Erfahrungen liegen hierfür im Studiengang Systems Engineering vor, bei dem außerdem semesterbegleitende Studienleistungen erbracht werden können.
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