ZEvA Evaluation von Lehre und Studium im Fach Maschinenbau an ...

ZEvA: Evaluation des Faches Maschinenbau an der Technischen Universität Braunschweig 39
3.1.3 Qualitätssicherung
Maßnahmen des Fachbereichs
Die Konzentration von technischen Universitäten in der Region ist hoch und die räumliche Entfernung
zwischen den Hochschulstandorten Braunschweig, Clausthal und Hannover so gering, dass moderne
Verkehrsmittel vertretbare Fahrzeiten ermöglichen. Dies bietet die Chance, dass Lehrangebote exund
importiert werden können. Der Fachbereich hat diese Chance bereits aufgegriffen und arbeitet mit
der Universität Hannover eng zusammen. Dies gilt vor allem auf dem Gebiet der Produktionstechnik,
wo Professoren aus Hannover Lehrveranstaltungen in Braunschweig anbieten und umgekehrt. Mit der
Technischen Universität Clausthal ist eine Kooperation vorgesehen, die sich schwerpunktmäßig auf
das Gebiet der Verfahrenstechnik konzentrieren wird.
Die Gutachtergruppe begrüßt diesen Lehraustausch und empfiehlt, ihn weiter auszubauen und zu intensivieren.
Die importierten Lehrveranstaltungen müssen in den Studien- und Prüfungsplänen so
verankert werden, dass sie von den Studierenden in ausreichendem Maße auch angenommen werden.
In enger Zusammenarbeit mit dem DLR ist der Auf- und Ausbau eines Schwerpunktes Luft- und
Raumfahrt geplant. Mit dem DLR besteht bereits aus den 80er Jahren ein Kooperationsvertrag, der
jetzt mit Leben erfüllt werden soll. Im Sinne dieser engeren Zusammenarbeit mit dem DLR ist es auch
vorgesehen, Institute der Luft- und Raumfahrt in neue Gebäude am Braunschweiger Flughafen zu
verlagern. Aufgrund des wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeldes am neuen Standort verspricht
diese Verlagerung sehr gute Synergie-Effekte und wertvollen Input. Auf der anderen Seite ist
aber auch die Gefahr der Dislozierung zu sehen, was zur Folge haben könnte, dass sich die Bindungen
mit den Fächern des klassischen Maschinenbaus lockern.
Das Abkommen zwischen den Universitäten Braunschweig, Clausthal und Hannover sollte stärker mit
Leben gefüllt werden und die Einbindung der jeweils von den Partneruniversitäten kommenden Dozenten
in die Lehrpläne soll – wie bereits erwähnt – über Pflichtfächer oder Wahlpflichtfächer erfolgen.
Der Fachbereich hat das Gebiet der Verfahrenstechnik durch die Einrichtung einer C4-Professur für
Bioverfahrenstechnik erweitert. Dieser zukunftsträchtige Schritt sollte noch ergänzt werden durch eine
engere Verknüpfung der Verfahrenstechnik mit der Chemie und insbesondere der Mikrobiologie, Molekularbiologie
und Genetik.
Das Instrument einer Geschäftsführung für den Fachbereich hat zu merklichen organisatorischen Verbesserungen
und insbesondere auch zu einer besseren Betreuung der Studierenden geführt.
Zu begrüßen ist auch die beabsichtigte Institutionalisierung der Absolventenpflege. In diesem Zusammenhang
kann auch das Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten unterstützt werden.
Ein sehr guter Weg zur gegenseitigen Abstimmung der Lehr- und Forschungsaktivitäten sowie zur
Schwerpunktbildung zwischen den Universitäten sind die in der Anlaufphase befindlichen, regelmäßigen
Besprechungen zwischen den drei Präsidenten der Universitäten Braunschweig, Clausthal und
Hannover. Es ist wünschenswert, sie zu institutionalisieren, und man sollte auch überlegen, die Universität
Magdeburg mit einzubeziehen, zu der bereits gute Kontakte bestehen.