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A trobriandi krikettől... - Magyar Elektronikus Könyvtár ...

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dem kollektiven Gedächtnis auch hier nicht erhalten. Die Rolle der schwäbischen Bauern<br />

bestand darin, die nach der Türkenherrschaft zugrunde gegangene Landwirtschaft und in<br />

erster Linie den Ackerbau wiederzubeleben. Die Deutschen fanden reformierte <strong>Magyar</strong>en im<br />

Dorf, die heute noch in Bogdan leben. So war Bogdan nie ein rein deutsches Dorf.<br />

Die zweite Welle der Kolonisten aufgrund des kaiserlichen Patents von Maria Theresia im<br />

Jahre 1763 kam 1767 in Bogdan an. Ein Jahr früher tauschte Graf Peter Zichy sein<br />

Grundbesitz, so gelang die Ortschaft zum Kronbesitz von Altofen (Óbuda). Bei der<br />

Frondienstregelung von 1770 wurden 23 Fronhöfe registriert. Nach den Angaben der<br />

Volkszählung auf Verordnung von Joseph II. zwischen 1784-87 wohnten in Bogdan 311<br />

schwäbische Familien in 268 Häusern, die Zahl der schwäbischen Bevölkerung machte 1567<br />

aus. Über die ethnische Zusammensetzung des Dorfes gibt aber diese Registrierung keine<br />

Information. Erst anlässlich der Volkszählung von 1812 wurde die Einwohnerschaft über ihre<br />

ethnische Abstammung gefragt. Demgemäß lebten 1945 Schwaben und 175 <strong>Magyar</strong>en in<br />

Bogdan. Die Erhöhung ist der zweiten großen Ansiedlungswelle und den aus Deutschland im<br />

Laufe des 18. Jahrhunderts ständig strömenden Verwandten, Bekannten und Freunden zu<br />

verdanken. Die meisten Kolonisten kamen mit der ganzen Familie, mit 2-3 Kindern und mit<br />

kaum etwas Geld nach Ungarn. 1850 lebten noch immer 2300 Personen in Bogdan. Die<br />

Bevölkerungszahl der Volkszählung vor 150 Jahren verdoppelte sich nur auf 1930. Zu dieser<br />

Zeit lebten insgesamt 3095 Personen hier, zweidrittel waren Schwaben. 1941 bekannte sich<br />

78,3 Prozent der Gesamtbevölkerung zur schwäbischen Muttersprache. 88,5 Prozent sagte,<br />

dass es auch ungarisch spricht. Das bedeutet, dass unter den Schwaben neben der<br />

Muttersprache auch die ungarische Sprachkenntnis allgemein war.<br />

Nach der Türkenherrschaft siedelten erst 34 serbischen Familien in Wemend. Die Raizen, wie<br />

die Südslawischen Serben von den Deutschen hier genannt wurden, lebten bis nach dem<br />

ersten Weltkrieg zusammen mit den Deutschen in Wemend. 488 Sie hatten ihre eigene Sprache,<br />

Religion, Kirsche und Schule. Es sind viele Unsicherheiten bezüglich der Abstammung der<br />

Wemender Deutschen. Die ersten Deutschen sollten zwischen 1722 und 1727 aus dem<br />

schlesisch-mährischen Raum nach Wemend kommen. Man vermutet, dass diese Gruppen<br />

nach dem Banat weiter wanderten. Um 1732 soll der Ort unbewohnt gewesen sein. Die in der<br />

Nähe liegende Abtei von Petschwar (Pécsvárad) ließ zwischen 1739 und 1751 deutsche<br />

Kolonisten aus der Umgebung umsiedeln. Woher aber diese Gruppen stammen, ist unklar.<br />

Später kamen mehrere Familien vom oberen Rhein-, und Frankengebiet und aus der Fuldaer<br />

Abtei, sowie manche aus Bayern, sogar aus Köln. Es gibt Daten, 489 die beweisen sollten, dass<br />

Deutschen nach Wemend erst 1749 aus der Umgebung, aus Kakasd és Belac kamen. Die<br />

Einwanderung dauerte bis 1780. Die meisten Deutschen im Dorf, die auf den Namen<br />

„Schwaben”, der aus dem 18. jahrhundert stammt, auch bestehen, sind der Meinung, dass ihre<br />

Ahnen zum überwiegenden Anteil von dem Herrschaftsbereich des Fuldaer Hochstiftes<br />

stammen. Da die Matrikelbücher in einem Brand 1791 verbrannten, ist es heute schwer die<br />

Anfänge zu klären. Auf jeden Fall war Wemend in der josephineschen Zeit meist von<br />

Deutschen bewohnt. Das Feld, das bei der ersten Teilung den Kolonisten übergeben wurde,<br />

begründete die Wirtschaft des Bauerntums, von denen die Kleinhäusler zu unterscheiden sind.<br />

Solche Unterscheidung gab es am Anfang in Bogdan nicht, und die wirtschaftlichen<br />

Differenzen waren nie so groß, wie in Wemend. Vielleicht deshalb, da der Boden um Bogdan<br />

488 Im Jahre 1921, den 20. August, nach einer 3 jährigen serbischen Besatzung nach dem verlorenen<br />

ersten Weltkrieg, mit Ausnahme einer einzigen Familie verließen die Serben das Dorf.<br />

489 Zsigmond Bajtai: Vémend képes története 1998-ig képekkel. (Geschichte von Wemend bis 1998<br />

mit Bildern). Véménd 1999. S. 15-21.<br />

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