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A trobriandi krikettől... - Magyar Elektronikus Könyvtár ...

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zur Sicherung des Lebensunterhaltes in Qualität schlecht, steinig war. So waren die Familien<br />

gezwungen, mit zusätzlichen Tätigkeiten das Familieneinkommen zu erhöhen. Die Männer<br />

arbeiteten in dem Steinbruch neben dem Dorf, die Frauen fahren mit Schiff nach Budapest,<br />

die Obst und Gemüse zu vermärkten. In Wemend war der Boden genügend, war aber nach<br />

Ankunft nach verteilt. In Wemend bestimmte aber eindeutig die Landwirtschaft das Leben.<br />

Im Jahre 1830 gab es im Ort 1.366 Deutsche und 459 Südslawen, sogar 5 <strong>Magyar</strong>en. Ende<br />

des Jahrhunderts, 1890 war die Einwohnerzahl 2.208, davon 1870 Deutsche, 296 Südslawen<br />

und 42 Madjaren. Die höchste Zahl erreichte die deutsche Bevölkerung 1941, als aus 2.350<br />

Einwohner 2.304 Deutsche waren.<br />

Zwischen den zwei Weltkriegen verfügten beide Dörfer über eine entwickelte Kleinindustrie.<br />

In Bogdan arbeitete eine Wassermühle an der Donau, in Wemend aber, wo die Landwirtschaft<br />

es forderte, 7 Mühlen. Während Bogdan im Zentrum lag, konnte es nie ein Zentrum sein.<br />

Wemend hielte ab 1983 Märkte und war eindeutig ein entwickeltes und bürgerliches<br />

Zentrumdorf seit 1909 mit eigener Bahnstation an der Linie Fünfkirchen (Pécs) und Badesek<br />

(Bátaszék). Um die Bedürfnisse der Landwirtschaft zu befriedigen arbeitete seit 1911 neben<br />

den 7 Wassermühlen auch eine Dampfmühle. Das Schlachthaus, die Ziegelfabrik, die<br />

Molkerei und die Bahn sicherten weitere Arbeitsmöglichkeiten.<br />

In der Zwischenkriegszeit zeigten beide Dörfer im Lebensstil die Zeichen der sog. bäuerlichen<br />

Verbürgerlichung. Die elektrische Beleuchtung wurde bereits anfangs des 20. Jahrhunderts<br />

eingeleitet. In beiden Dörfern gab es eigene Post, Apotheke, Dorfbibliothek, Lesekreis. Die<br />

Intellektuellen in beiden Dörfern, in ersten Linie die Lehrer, stellten Volksschauspiele auf die<br />

Bühne. In Wemend war ein Kasino für die Intellektuellen. In Bogdan arbeitete eine<br />

Druckerei. 1933 fing man mit dem Straßenbau von Boschok (Palotabozsok) bis zum oberen<br />

Ende des Dorfes. Die Gemeinde zahlte selbst ein Drittel der Kosten.<br />

Doppelte Identität<br />

Die Ausbildung des historischen Bewusstseins der schwäbischen Minderheit in Ungarn ist<br />

„von der Tatsache geprägt, dass sie in einer Zeit nach Ungarn wanderte, als sich die moderne<br />

Nationalidentität ihres Volkes noch nicht herausbildete”. 490 Weinhold stellte fest, dass „das<br />

Identitätsbewusstsein der deutschen bäuerlichen Untertanen verknüpfte sich mit ihrem Herrn<br />

und Gebiet. So waren sie Franken, Schwaben, Bayern, und als solche machten sie sich auf<br />

den Weg nach fremden Ländern”. Was ihre ethnische Identität anbelangt, blieben die<br />

Kolonisten bei den Bewusstseinsformen, die „ihr Denken zur Zeit der Auswanderung<br />

bestimmte”. 491<br />

Das Ungarndeutschtum konnte die Nationalisierung der Kultur, das Zustandebringen der<br />

deutschen literarischen Sprache, die Geburt der deutschen Nation im Rahmen eines<br />

490 Rudolf Joó: A magyarországi nemzeti kisebbségek (nemzetiségek) kutatása. (Forschung der<br />

ungarischen Minderheiten (Nationalitäten). Társadalomkutatás 1988. 2:36-53. S. 41.<br />

491 R. Weinhold: A magyarországi németek nemzetiségi kultúrájának etnográfiai vizsgálatában<br />

felmerülő problémák. (Probleme in der ethnographischen Forschung der Nationalitätenkultur.) In<br />

Eperjessy E.-Krupa A. (Hg.) II. Békéscsabai Nemzetközi Nemzetiségi Néprajzi Konferencia. (II.<br />

Internationale Ethnographische Konferenz von Békéscsaba) Budapest, 1981.<br />

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