08.04.2013 Aufrufe

VONDA N. McINTYRE DIE ERSTE MISSION

VONDA N. McINTYRE DIE ERSTE MISSION

VONDA N. McINTYRE DIE ERSTE MISSION

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Jim kannte den Commodore kaum. Seit einigen Jahren hatten<br />

sie sich nicht mehr gesehen. Trotzdem empfand er das äußere<br />

Erscheinungsbild Pikes als schockierend. Er war nur fünfzehn<br />

Jahre älter als Kirk, und doch wirkte er fast wie ein Greis!<br />

Graue Strähnen zeigten sich in seinem dunklen Haar, und zwei<br />

vertikale Linien furchten die Wangen. Der matte Glanz in den<br />

Augen kündete von Schmerz und Kummer.<br />

»Und ich weiß, daß sich Captain Kirk auf die Enterprise und<br />

ihre Mannschaft ebenso verlassen kann wie ich«, sagte Pike.<br />

Auch der Commodore schien den Tränen nahe zu sein.<br />

Ohne sein Schiff war er an einen Planeten gebunden, an einen<br />

Schreibtisch. Sein Verantwortungsbereich betraf nicht mehr<br />

Forschungsmissionen im All, sondern Verwaltung und<br />

Bürokratie. Zwar nahm Pike einen höheren Rang ein, aber<br />

James Kirk hätte um nichts in der Welt mit ihm tauschen<br />

wollen.<br />

»Captain…«, fügte Pike ernst hinzu. »Ich übergebe Ihnen<br />

hiermit das Raumschiff Enterprise.« Er schüttelte Jims Hand.<br />

Erneut folgte höflicher Applaus, und dann schwieg das<br />

Publikum. Alle Blicke richteten sich auf Kirk. Mom und Sam<br />

sahen ihn an, ebenso Pike und Noguchi. Jim hatte mehrere<br />

Tage lang überlegt, was er bei dieser Gelegenheit sagen sollte,<br />

aber aus irgendeinem Grund war er nie dazu gekommen, eine<br />

Rede vorzubereiten, sie schriftlich zu fixieren. Seine Hände<br />

wurden kalt und feucht.<br />

Inständig hoffte er, daß man sein Zögern als Würde oder<br />

Bescheidenheit interpretierte, nicht als den Schrecken, der ihn<br />

nun erfaßte, seine innere Stabilität mit Nachdruck erschütterte.<br />

Er haßte öffentliche Ansprachen. Sein Vater war in dem Ruf<br />

eines Meisterredners gestanden, aber Jim trat nicht in seine<br />

Fußstapfen. Während seiner Ausbildung an der Akademie<br />

suchte er nach einem möglichst krassen Gegensatz zur<br />

Rhetorik – und schloß sich dem Judoteam an. Wenn er vor der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!