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<strong>Abschlussbericht</strong> der Tunesienexkursion<br />
14. Öffentlicher Raum<br />
14.1. Definition Öffentlicher Raum<br />
Der öffentliche Raum ist ein administrativ abgegrenzter Raum in staatlichem Eigentum.<br />
Der Zugang und die Nutzung stehen theoretisch allen Menschen offen. Zugangs- und<br />
Nutzungsbedingungen unterliegen jedoch staatlichem Recht und können politisch<br />
reguliert werden. Der öffentliche Raum besteht nicht nur aus Straßen, Plätzen, Parks und<br />
öffentlichen Gebäuden. Auch der virtuelle Raum oder Medien sind Bestandteil des<br />
öffentlichen Raums, auf die jeder zugreifen und in denen jeder agieren sollte (REUBER<br />
2011).<br />
Die Nutzung des öffentlichen Raumes umfasst zwei Dimensionen. Zum ersten ist er ein<br />
Ort den Menschen zur Begegnung und Kommunikation nutzen. Als zweites ist er eine<br />
„Arena“ von Diskursen. Unter demokratischer Voraussetzung der gleichen Teilhabe kann<br />
hier eine transparente politische Willensbildung entstehen (REUBER 2011). Eine<br />
demokratische und sozial gerechte Gesellschaftsordnung misst sich daher an den<br />
Mitwirkungsmöglichkeiten aller sozialen Gruppen an der politischen Willensbildung und<br />
damit auch am Zugang zum öffentlichen Raum. Zugangsbeschränkungen und<br />
Regulierung des öffentlichen Raums können eine demokratische und sozial gerechte<br />
Gesellschaftsordnung somit beeinträchtigen (REUBER 2011).<br />
Mit staatlichen Gesetzen werden Rahmenbedingungen zur Nutzung des öffentlichen<br />
Raumes geschaffen. Regierung, Parlament und Parteien haben deshalb einen großen<br />
Einfluss auf die Freiheit im öffentlichen Raum. Um die Einhaltung dieser<br />
Rahmenbedingungen zu sichern wird der öffentliche Raum durch Organe des staatlichen<br />
Gewaltmonopols kontrolliert und bei Missachtung der Regeln werden Repressionen<br />
ausgeübt. Für Regierungen, Parteien und NGOs ist der Öffentliche Raum eine wichtige<br />
Plattform zur Organisation und Weitergabe von Informationen. Durch Lobbyarbeit können<br />
Akteure Einfluss auf die Rahmenbedingung der Nutzung des öffentlichen Raumes<br />
nehmen.<br />
Dieser Öffentliche Raum ist <strong>als</strong>o nicht nur ein materiell-physischer Raum sondern eine<br />
soziale Konstruktion, in der gesellschaftliche Konflikte über Teilhabe und Mitbestimmung<br />
ausgetragen werden (REUBER 2011).<br />
Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 105