Vollständiger Abschlussbericht als pdf-Download - Veränderungen ...
Vollständiger Abschlussbericht als pdf-Download - Veränderungen ...
Vollständiger Abschlussbericht als pdf-Download - Veränderungen ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Abschlussbericht</strong> der Tunesienexkursion<br />
Sie haben angefangen von<br />
Repressionen zusprechen, gab<br />
es die nur vor der Revolution<br />
und sind diese heute beendet?<br />
Haben Parteien und NGOs die<br />
gleiche Rechte sich im ÖR<br />
auszudrücken?<br />
Welche Parteien sind dominant<br />
im Wahlkampf und wer hält im<br />
Moment in Tunesien die<br />
Macht?<br />
Und gibt es Assoziationen die<br />
Dominat sind in Tunesien?<br />
Vielleicht arbeiten sie ja mit<br />
starken ONG zusammen?<br />
Macht ihre Assoziation<br />
Werbung auf der Straße oder in<br />
den Medien? Oder gibt es<br />
irgendwelche anderen Vereine<br />
die sehr stark in den Medien<br />
vertreten sind?<br />
Sie meinten der ÖR wird immer<br />
noch kontrolliert – durch wen<br />
oder welche Strukturen wird er<br />
kontrolliert?<br />
Gibt es Strukturen oder<br />
Personen in denen das alte<br />
Regime von Ben Ali weiterlebt?<br />
Also erstm<strong>als</strong> das Recht ist immer noch das gleiche und das ist<br />
sehr gefährlich, weil nichts verhindert, dass ich nicht morgen<br />
ins Gefängnis wandere, wenn ich etwas gegen eine Autorität<br />
sage. Das heißt die Repressionen sind zwar nicht so sichtbar,<br />
aber sie sind allgegenwärtig da! Man muss die Rechte der<br />
Bürger klären und sicherstellen.<br />
Es gibt heute ca. 120 Parteien. Die Basis für Politik ist aber<br />
immer noch nicht geschaffen, man muss erst ein richtiges<br />
Umfeld für Politik machen<br />
Die Umfragen sind nicht sehr glaubhaft. Dieses Umfrage<br />
Institut wurde auch schon vom alten Regime benutzt. Die<br />
Zahlen sagen 50% der Tunesier wissen nicht wen sie wählen<br />
sollen, es bleiben weitere 50%. Die erste Partei bleibt die<br />
Ennahda, die 2. PDP<br />
In Tunesien gibt es einen großen Willen, die Menschen sind<br />
sehr aktiv. Sie gründen neue Assoziationen vor allem in einer<br />
Zeit wie dieser. Es gibt hier eine Menge an Talent und<br />
Kompetenz. Ich weiß nicht welche die besten sind<br />
Man hat ein bisschen kommuniziert, aber die die eigentlich in<br />
die Medien kommen wollen sind die unabhängigen Kandidaten.<br />
Es gibt auch sehr viel Misstrauen gegen die Medien, das war<br />
ein großes Komplott, deswegen kommunizieren wir eher<br />
unterirdisch.<br />
Der ÖR wurde kontrolliert durch den Präsidenten, die eine<br />
Partei und die Frau des Präsidenten. Jetzt ist er befreit-das<br />
stimmt! Jetzt kann man nicht verhindern, dass andere kommen<br />
und ihn kontrollieren. Auch finanzielle Sachen sind eine Art von<br />
Kontrolle des ÖR. Ich bin nicht die Ennahda, aber wenn diese 7<br />
Mio. ausgeben kann für die Wahlen, dann ist das auch eine<br />
Form von Kontrolle. Das wichtigste ist wieder die Transparenz:<br />
wenn man z.B. sagt man möchte eine Teilung von Staat und<br />
Religion muss man genau die Rolle von Staat und die Rolle<br />
von Religion definieren. Das ist wofür Afkar Mostakella steht.<br />
Es fehlt ein Modell und das gilt nicht nur für Tunesien, sondern<br />
auch für die anderen arabischen Länder! Man muss Regeln für<br />
den Raum definieren.<br />
Man muss definieren, was mit Regime von Ben Ali gemeint ist<br />
– wenn alle Personen gemeint sind die in Ben Alis Zeit in<br />
Position waren, gilt das für eine Menge Tunesier. Nach der<br />
Revolution haben wir viel Humankapital verloren, weil viele<br />
gebildete Menschen in hohen Positionen saßen, das passierte<br />
ja auch in Deutschland nach dem Krieg und nach der<br />
Kolonisation der Franzosen war das auch schon passiert. Aber<br />
es gibt viele mutige Menschen die sich gegen Ben Ali<br />
aufgelehnt haben. Es gibt <strong>als</strong>o viele Menschen die unter Ben<br />
Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 168