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Abschlussbericht der Tunesienexkursion
Die Frage, ob sich die persönliche Wahrnehmung der befragten Passanten bezüglich der
Orte innerhalb der letzten Monate verändert hat, wurde insgesamt von 61% mit "ja"
beantwortet. Wie auf Abb. 14 zu sehen ist, sagten nur 22% der Personen aus, ihre
Wahrnehmung hätte sich nicht verändert und 17% wollten dazu keine Aussage treffen.
Bei der isolierten Betrachtung der Ergebnisse jeweils für die Avenue Habib Bourguiba
(Abb. 17), für den Kasbah-Platz (Abb. 15) und für den Platz des 14. Januar (Abb. 16)
fallen die Angaben über die Veränderung der Wahrnehmung leicht verändert aus: Auf
dem Place de la Kasbah war die Hälfte der Befragten überzeugt, ihre Wahrnehmung des
Platzes hätte sich in den letzten Monaten verändert. Im Gegensatz zu 30%, welche keine
Veränderung ihrer Wahrnehmung bemerkten und 20%, welche sich der Beantwortung
dieser Frage enthielten. Etwas höher ist der Anteil (mit knapp 60%) der Personen, welche
auf dem Place du 14. Janvier angaben, ihre Wahrnehmung dieses Ortes hätte sich
innerhalb der letzten Monate verändert. Hier wollten 26% der Passanten keine Angabe
bezüglich der Frage machen und 16% sagten aus, sie würden den Ort nicht verändert
wahrnehmen. Am deutlichsten fiel die Veränderung der Wahrnehmung der Avenue Habib
Bourguiba aus: Fast zwei Drittel der befragten Personen waren der Meinung ihre
Wahrnehmung bezüglich der Avenue Habib Bourguiba hätte sich verändert und nur 22%
verneinten dies (16% trafen darüber keine Aussage). Insgesamt kann eine klare
Veränderung der Wahrnehmung der untersuchten Plätze festgehalten werden, dies ist am
offensichtlichsten in den Aussagen bezüglich der Avenue Habib Bourguiba (Abb. 17),
jedoch auch die Verteilung der Antworten betreffend des Kasbah-Platzes und des Platzes
des 14. Januar lassen diese Interpretation zu.
Anzumerken ist aber, dass dieses Ergebnis lediglich einen Wandel in der Wahrnehmung
der Bevölkerung bedeutet, allerdings über die Richtung und auch Dauerhaftigkeit der
konkreten Veränderung anhand der Zahlen keine Aussage getroffen werden kann. Diese
können leichter über die qualitativen Interviews erhoben werden. Daher werden im
weiteren Verlauf hier die wesentlichen Aussagen zur Wahrnehmung zusammengetragen.
Laut der islamistischen Ennahda ist heute das Benehmen der Menschen generell freier,
wovon vor allem die kreative und künstlerische Szene Tunis' profitiert, die sich nun freier
entfalten kann. Besonders Kunst im öffentlichen Raum, welche nicht mehr den
Restriktionen des alten Regimes unterliegt, weckt heute mehr denn je das Interesse der
Menschen (vgl. Anhang A.8, I 11). Als große, erfolgreiche und vor allem massenwirksame
Projekte der Eroberung und Aneignung öffentlicher Räume durch die Kunst, können hier
vor allem zwei Projekte angeführt werden: zum einen die zweite Edition des "Dream City"-
Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 79