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<strong>Abschlussbericht</strong> der Tunesienexkursion<br />
Personen, die den Fragebogen ausfüllen wollten, missverstanden unser Anliegen oftm<strong>als</strong><br />
und füllten somit Fragebögen fehlerhaft aus, auch weil die Interviewer teilweise nur<br />
schwer Hilfe leisten konnten. Gelegentlich kam es vor, dass Befragte auf der Straße<br />
misstrauisch wurden, <strong>als</strong> bemerkt wurde, dass wir Fragen zu den Protesten stellen. Wir<br />
versicherten daraufhin, dass wir eine Studentengruppe aus Deutschland sind und die<br />
gesammelten Informationen anonym, personenunabhängig und lediglich für unser Projekt<br />
verwendet werden. Generell registrierten wir, dass sich die Befragten in einer für sie<br />
ungewohnten Situation befanden, diese jedoch bereitwillig und freundlich annahmen.<br />
Dass sich der einwöchige Untersuchungszeitraum vollständig innerhalb des<br />
Fastenmonats Ramadan befand, wurde bereits im Vorfeld von unseren Kontakten und<br />
Beratern bedauert, da es ungünstige Bedingungen schafft, um tagsüber mit Menschen in<br />
Kontakt zu treten. Wir konnten keine Erfahrungen damit machen, wie sich die Lage<br />
außerhalb des Fastenmonats abgespielt hätte. Der Umstand ließ sich jedoch gut mit Hilfe<br />
einer geschickten Terminführung und der Flexibilität, die die Unterteilung in Kleingruppen<br />
mit sich brachte, mit unseren Methoden vereinbaren.<br />
Die Stichprobe unserer quantitativen Untersuchung bildet eine junge gut ausgebildete<br />
urbane Bevölkerungsschicht, die von uns gewählt wurde um mit den gegebenen<br />
Rahmenbedingungen ein Ergebnis zu erzielen. Wir waren durch den enormen Zeitdruck<br />
gezwungen, um eine möglichst hohe Anzahl an Fragebögen zu erhalten. Durch einen<br />
guten Tipp, befragten wir häufig wartende Menschen vor der französischen Botschaft,<br />
wodurch aber auch die fehlende Heterogenität der Befragten zu Stande kommt.<br />
Die größten Probleme bei der Durchführung der qualitativen Interviews bereitete uns<br />
meist die Suche nach geeigneten Örtlichkeiten. Zuweilen war die Akustik im Saal<br />
ungünstig oder in einigen Cafés war es schlicht zu laut. Im Interview mit der Bloggerin<br />
Lina Ben Mhenni wurden wir des Hauses verwiesen und mussten uns einen neuen Ort<br />
suchen. Sobald wir allerdings einmal im Gespräch waren, lief es meist wie von selbst.<br />
Einige unserer vorbereiteten Fragen mussten erst gar nicht gestellt werden, da sie von<br />
allein aufgekommen sind und beantwortet wurden.<br />
Entgegen unserer Vermutung, dass es schwierig ist über politische Themen zu reden,<br />
waren die Tunesier offenkundig dazu bereit sich zu äußern und zu diskutieren. Es kamen<br />
viele inhaltlich gute Gespräche zustande.<br />
Durch die aufgetretenen Probleme, aber auch durch die Ergebnisse unserer<br />
Untersuchung kann abschließend nur ein Teil unserer Hypothesen bestätigt werden.<br />
Aus unseren quantitativen Daten und den Interviews wurde deutlich, dass ein Großteil der<br />
Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 39