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Abschlussbericht der Tunesienexkursion
viele Menschen zur Verfügung zu stellen. Sie sieht sich selbst als Medium und möchte
deshalb die Revolution indirekt voranbringen, indem sie den Menschen freie und
unvermittelte Informationen zur Verfügung stellt.
Auch im Gruppeninterview mit Berufsschülern aus Tunis wurde beschrieben, wie
Facebook zur Organisation von Protesten genutzt wurde. Hierzu wurden Gruppen auf
gegründet, zu denen Freunde eingeladen und in denen Informationen verbreitet wurden.
Ebenda erfolgte auch die Verkündung von Demonstrationsterminen, ihren Angaben
zufolge meistens auf den wichtigsten Seiten wie „vive la Tunisie“ und „tazya tunis“.
Zusammenfassend kamen sie zu der Feststellung, dass Facebook und das Internet für
Schüler eine außerordentlich wichtige Rolle während der Umbrüche gespielt haben und
dies auch momentan noch tun. Auf die Frage, ob das Internet weiterhin eine so wichtige
Rolle spielen werde, wurde diese mit Nachdruck bejaht.
Die Studentin Yasmine Essafi sagte, dass Facebook mehr als nur eine Informationsquelle
sei, da man mittels dieses Netzwerks auch Kontakte herstellen kann. Im Gegensatz zu
Blogs, konnten die Ereignisse der Revolution live miterlebt werden. So gelingt es mittels
Fotos und audiovisuellen Dokumenten Emotionen zu vermitteln und ein Gefühl des
Mitfieberns und Miterlebens zu erzeugen, selbst wenn der Betrachter weit vom Ort des
Ereignisses entfernt ist.
Unsere zweite Hypothese „Social-Media-Plattformen ermöglichen im Gegensatz zu
redaktionellen Medien eine öffentliche Kommunikation in der Public Sphere. Sie bergen
ein größeres Potential für gesellschaftliche Transformationsprozesse“ lässt sich also
anhand unserer durch Gespräche und Fragebögen erhaltenen Ergebnisse verifizieren.
Fast einheitlich sind die Tunesier der Meinung, dass die Online-Medien, insbesondere
Facebook zu den Umbrüchen beigetragen hat und dass durch den gesellschaftlichen
Transformationsprozess, die im Internet mögliche Vernetzung erleichtert wird.
4. Abschluss und Ausblick
Wie unsere frühere Erfahrung zeigt, sind Feldforschungen immer mit Problemen
verbunden, die vorher nicht ausreichend abzuschätzen sind, wie es auch die Exkursion in
Tunesien aufzeigte. Im Vorfeld kalkulierte Schwierigkeiten stellten sich häufig
anschließend als noch komplizierter heraus.
Die bereits befürchtete Sprachbarriere, war eines der größten Probleme, welche sich
sowohl in den qualitativen als auch quantitativen Befragungen bemerkbar machten.
Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 38