Vollständiger Abschlussbericht als pdf-Download - Veränderungen ...
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<strong>Abschlussbericht</strong> der Tunesienexkursion<br />
nachträglicher Betrachtung nicht mehr sehr aufschlussreich. Der Aufwand des Kartierens<br />
steht in einem schlechten Verhältnis zum Nutzen. Die Stärke der Methode lag allerdings<br />
in der photographischen Dokumentation des heutigen Zustands wichtiger Schauplätze der<br />
Revolution und in der Verortung noch vorhandener temporärer visueller<br />
Kommunikationsformen. Es war sehr hilfreich, anhand verbliebener Graffiti und Street-Art<br />
die politischen Aussagen dieser öffentlichen Kommunikationen analysieren zu können. In<br />
der Broschüre (Anhang A.6) anschaulich zusammengefasst, unterstreichen die<br />
Kartierungsergebnisse die anderen Methoden optisch, indem sie den zum Zeitpunkt der<br />
Forschungsarbeit herrschenden Ist-Zustand in Tunis abbildeten.<br />
Die Forschungsergebnisse belegen einerseits, dass bestimmte städtebauliche<br />
Gegebenheiten und deren Symbolik, einzelne Orte des physisch-materiellen öffentlichen<br />
Raums für Proteste besonders attraktiv machen. Andererseits beweisen sie, dass auch<br />
umgekehrt, Proteste an Orten des physisch-materiellen öffentlichen Raums die<br />
Entstehung neuer revolutionärer Symboliken an ihnen fördern. Visuelle Kommunikation<br />
spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle, wie die verbale zwischenmenschliche<br />
Kommunikation und die virtuelle Kommunikation auf Internetplattformen, welche alle<br />
zusammen die Wahrnehmung eines Ortes des physisch-materiellen öffentlichen Raums<br />
im kollektiven Bewusstsein der Bürger einer Stadt verändern können. Die<br />
Untersuchungsergebnisse lassen darüber hinaus nur eine Schlussfolgerung zu: Die<br />
Gewohnheiten der Nutzung eines Ortes des physisch-materiellen öffentlichen Raums<br />
stehen ebenfalls im Zusammenhang mit seiner intersubjektiven Symbolik.<br />
Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 89