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Abschlussbericht der Tunesienexkursion
Um dieser staatlichen Kontrolle zu entgehen, flüchteten sich viele unabhängige
Journalisten, aber auch Blogger und Künstler in das Internet mit seinen zahlreichen
Wegen des Austausches, zum Beispiel über Facebook.
„Das war die erste Revolution, die in Facebook organisiert wurde. Das ist schon
einzigartig. Diktaturen haben es immer schwerer. Ein Diktator muss die Gedanken
und die Informationen kontrollieren und die Leute daran hindern, dass sie sich
gegen ihn organisieren können. Mit den sozialen Netzwerken kann man die
Information, die Gedanken und die Herzen aber nicht mehr kontrollieren, und die
Menschen organisieren sich im virtuellen Raum, ohne dass man dies verhindern
könnte. Das Überleben der totalitären Regime wird zunehmend schwieriger“
(MONCEF MARZOUKI, 2011).
Die neugewonnenen Organisations-, Partizipations- und Kommunikationsmöglichkeiten
stellen einen gravierenden Unterschied zu anderen revolutionären Umstürzen dar. Dieser
Fakt macht die Umstürze in der arabischen Welt und insbesondere in Tunesien so
besonders. Er offenbarte uns auch eine Forschungslücke, die mit unserer Forschung
während einer Exkursion geschlossen werden könnte.
Die Social-Networks wie Facebook, twitter, MySpace u.a. werden im Arab Social Media
Report 2011 als:
“Internet-based applications that focus on building social networks or social
relations among people with shared interests and/or activities. Social media sites
essentially consist of a representation of each user (often a profile), his/her social
links, and a variety of additional services. They allow users to share ideas,
activities, events, and interests within their individual networks, in addition to a
wider scope of applications with increasing global impact on society and
government” (DUBAI SCHOOL OF GOVERNMENT 2011) definiert.
Gegenüber klassischen Informationsquellen, wie dem Radio, Fernsehen oder der Zeitung,
die zumeist staatlich kontrolliert waren, bietet sie deutliche Vorteile in Bezug auf die freie
Meinungsäußerung, sowie vielfältigere Möglichkeiten für den Dialog über eben jene.
Ausländische Medien gingen soweit, dass sie die Nutzung von Facebook oder Twitter als
die entscheidenden Faktoren auserkoren, die zum Sturz des Ben Ali Regimes in Tunesien
Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 17