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Abschlussbericht der Tunesienexkursion
Sprachbarrieren nicht verhindern, da sowohl die Interviewer als auch die Interviewten
keine französischen Muttersprachler waren. Ein Interview in arabischer Sprache wäre für
Detail- und Zusatzinformationen ergiebiger gewesen.
Zudem kommt das trotz gewonnener Freiheiten, die Möglichkeiten für ein Interview im
öffentlichen Raum beschränkt waren. So musste, wenn keine privaten Büros oder
Zentralen zur Verfügung standen, häufig länger nach geeigneten Plätzen gesucht werden,
die nicht durch noch vorhandene Strukturen der Geheimpolizei überwacht werden.
Die größten Probleme gab es bei der Informationsgewinnung zu Frauen als Akteurinnen
des öffentlichen Raumes. So waren die Repräsentanten der interviewten Parteien, der
Gewerkschaft und der NGOs überwiegend männlich. Diese antworteten auf die Fragen
über die frauenspezifische Nutzung des öffentlichen Raumes zumeist, dass sie dazu
nichts sagen könnten. Falls Frauen zu den Gesprächen hinzu gebeten wurden,
antworteten die Männer oft an deren Stelle oder die Frauen schienen in ihren
Äußerungen gehemmt. Die ergiebigsten Gespräche zum Thema Frauen und
Gleichberechtigung in Tunesien fanden daher mit der Frauenorganisation ATFD und mit
weiblichen individuellen Akteuren, wie Lina Ben Mhenni statt.
Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 95