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<strong>Abschlussbericht</strong> der Tunesienexkursion<br />

Während unserer Befragungen wurde uns die "American Corner" empfohlen, um junge<br />

Tunesier, die englisch sprechen zu finden. Die "American Corner" ist eine<br />

englischsprachige Bibliothek, die teils von der US-Botschaft in Tunis, teils von America-<br />

Mideast Educational and Training Services Inc. Tunisia, kurz: Amideast Tunisia, finanziert<br />

wird. (americancornertunis.blogspot.com)<br />

Als wir am Nachmittag des 24.August dort eintrafen fanden wir die Koordinatorin Alissa<br />

Strunk und sechs tunesische Bibliotheksbesucher vor, die gerade eine Diskussion über<br />

einen Film beendet hatten. Es ging in der Diskussion darum, welche Rolle Religion im<br />

Alltagsleben in Tunesien und den USA einnimmt.<br />

Nachdem wir uns kurz vorgestellt hatten, füllten die Besucher interessiert unsere<br />

Fragebögen aus. In einer kleinen Diskussionsrunde erfuhren wir, dass zu den Besuchern<br />

hauptsächlich junge tunesische Schüler und Studierende mit Interesse an den USA<br />

gehören. Uns wurde erzählt, dass sie sich hauptsächlich über das Internet informieren.<br />

Einheitlich <strong>als</strong> wichtigste Quelle wurde dabei Facebook genannt. Als entscheidend für die<br />

Etablierung von Facebook <strong>als</strong> Schlüsselmedium wurde Selbstverbrennung von Mohamed<br />

Bouazizi, mit den anschließenden Protesten beschrieben. Ein Youtube-Video von diesem<br />

Ereignis wurde immer wieder auf Facebook geteilt und ausgetauscht, während im<br />

staatlich kontrollierten Fernsehen und Radio nichts davon berichtet wurde. Erst Tage<br />

später inszenierte sich Ben Ali in einem Fernsehauftritt und mit väterlicher Fürsorger vor<br />

einer mumifizierten Person, die angeblich Mohamed Bouazizi sein sollte. Diese<br />

Präsentation schien den meisten sehr unglaubwürdig und so stieg das Vertrauen in die<br />

auf Facebook veröffentlichten Informationen.<br />

Sie schätzten am Internet außerdem die Aktualität der Informationen und die<br />

Geschwindigkeit, mit der sich sich verbreiten lassen. Weiterhin könne man sich im Netz<br />

aussuchen von wem man Informationen bekommen möchte und ist nicht auf die<br />

Korrektheit eines Artikels angewiesen. Man kann gegenprüfen. Die Informationen, die<br />

man von Blogs, Twitter oder Freunden auf Facebook bekommen hat, lassen sich zudem<br />

schnell weiter teilen.<br />

Am darauf folgenden Tag veranstaltete die US-Botschaft eine Fragerunde für Tunesier.<br />

Die Fragen wurden auf Video aufgenommen und sollten später von US-Bürgern<br />

beantwortet werden. Wir wurden von der Koordinatorin eingeladen. Eine der<br />

Besucherinnen war sehr an uns interessiert und zeigte uns eine Auswahl an<br />

Protestvideos, die über Facebook geteilt wurden. Sie erzählte, dass nach ihrer<br />

Einschätzung Facebook seit der Selbstverbrennung von Bouazizi zur wichtigsten<br />

Inorfmationsquelle der Tunesier geworden sei. Manchmal sei es jedoch schwierig damit<br />

umzugehen. Es gebe unzählige Gruppen auf Facebook und man müsse herausfinden,<br />

welche davon vertrauenswürdig sind und wertvolle Informationen lieferten.<br />

I7: Gruppeninterview mit Fotografen und Künstlern<br />

Sonntag 21.August 2011, 21 Uhr, Hostel in der Medina<br />

TeilnehmerInnen:<br />

• Karim Kouki (www.Karimkouki.com, Fotograf)<br />

• Khaled Sghaier (Webdesigner, Fotograf, Journalist)<br />

Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 146

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