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<strong>Abschlussbericht</strong> der Tunesienexkursion<br />
Repressionen gegen<br />
Frauen und gegen<br />
Männer?<br />
Tunesien.<br />
Gleichzeitig sind sie einfacher.<br />
Allerdings waren und sind Männer häufiger <strong>als</strong> Frauen von<br />
Repressionen seitens des Staats und der Polizei betroffen.<br />
Die Lebensbedingungen betreffen jedoch vielmehr die Frauen <strong>als</strong><br />
Männer. Männer haben viel Freizeit, können in Cafés rumhängen,<br />
rauchen, etc. → haben mehr Rechte und Freiheiten; das gibt es für<br />
Frauen nicht.<br />
Frauen müssen viel zu Hause und auch draußen arbeiten und sind<br />
dadurch in ihrem Lebensstandart und ihrer ökonomischen Situation<br />
benachteiligt.<br />
Das ist ein kultureller Unterschied.<br />
I4 : L'Asscociation Tunisie des Femmes Democrates<br />
Wer? Wo? Wann? L'Asscociation tunisiennes rtreten durch Basma Khalfaoui, 26.08.11<br />
um 11:00 im Büro der ATFD, Avenue de la liberté 111<br />
Wir haben in unseren<br />
Interviews Fragen über<br />
Frauen gestellt, aber mit<br />
vielen Männern<br />
gesprochen und<br />
ausweichende<br />
Antworten bekommen.<br />
Daher freuen wir uns,<br />
mit Ihnen, <strong>als</strong> Frau zu<br />
sprechen. In unserem<br />
Interview z.B. mit Lina<br />
hat sie gesagt, dass es<br />
eigentlich keine großen<br />
Probleme von Frauen<br />
gibt.<br />
Ihr meint, dass sich alle auf die gesetzlich verankerte Gleichstellung<br />
berufen und dass es konkret mehr Gleichberechtigung in sozial<br />
besser gestellten Schichten gibt? Ich glaube das nicht...<br />
Auf jeden Fall spielt die Sozialisation, die gesellschaftliche Klasse<br />
eine Rolle, aber keine so große. Ich würde sagen, dass es unter<br />
Intellektuellen, mit einem gewissen Bildungsgrad, Leute mit dem Bac<br />
(Abitur), eine Art plakative Gleichberechtigung gibt.<br />
Aber ich bin an der Uni, in verschiedenen Kreisen, hier bei der ATFD<br />
und ich sehe, dass es keine Beziehung gibt zwischen dem<br />
Bildungsniveau, der Klasse etc. und der generellen Situation der<br />
Frauen. Ich kenne eine Frau an der Universität, die oft von ihrem<br />
Mann geschlagen wird. Und sie verfällt in eine Denkweise, in der sie<br />
diese Situation hinnimmt/akzeptiert und sich sagt dass es immer noch<br />
ihr Ehemann ist, er hat ja das Recht das und das mit ihr zu machen,<br />
sie hat Angst sich scheiden zu lassen. Allein die Scheidung stellt ein<br />
gesellschaftliches Hindernis für Frauen dar, weil sie dadurch ihre<br />
Familie gegen sich aufbringen könnten. Daher akzeptieren sie die<br />
schlechte Behandlung, die ihnen widerfährt.<br />
Oder wenn eine Frau in einer Beziehung darüber sprechen wollen<br />
würde, dass ihr Mann sie schlecht behandelt oder untreu ist, so wird<br />
das <strong>als</strong> eine Schande gesehen und sie wird dafür verurteilt.<br />
Daher ist es auch egal welcher Klasse eine Frau angehört oder<br />
welchen Bildungsabschluss sie hat, denn diese Stigmata betreffen<br />
alle Frauen, egal ob sie reich sind oder nicht.<br />
Es gibt Konflikte an allen Fronten, mit den Vätern, den Brüdern, den<br />
Söhnen, anderen Männern, mit anderen Frauen, die das Patriarchat<br />
verinnerlicht haben.<br />
- Unterbrechung durch Besucher -<br />
Die soziale Klasse macht überhaupt keinen Unterschied in der<br />
Diskriminierung von Frauen aus; die gibt es überall.<br />
Das Problem der Sozialisierung der ATFD ist zum Beispiel, dass<br />
Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 181