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Abschlussbericht der Tunesienexkursion 7 Donnerstag, den 25.08.2011, 22h: Interview mit Fatma Riahi, der Vorsitzenden einer Bloggervereinigung in Tunis. Das Gespräch fand im Café du théatre statt. Fatma Riahi ist seit 2005 selbst Bloggerin und war vom 2. bis 7. November 2009 von Tunesischen Sicherheitskräften inhaftiert worden. Höchstwahrscheinlich erfolgte ihre Freilassung auf Grund des Drucks der tunesischen Öffentlichkeit und zahlreicher Internetaktivisten. Das Interview fand auf Französisch statt (Anhang A.3, I 3). 8 Täglich: Gespräche mit zufälligen Bekannten. Wie oben angedeutet, konnten uns nicht nur Experteninterviews mit Bloggern und Internetaktivisten behilflich sein, auch einfache Unterhaltungen mit Tunesiern, die wir kennenlernten, lieferten uns zahlreiche Informationen. Diese fanden meist ebenfalls in größeren Gruppen in Straßencafés statt (u.a. Anhang A.3, I 2). 2.5 Aufgetretene Probleme und Bewertung der Methoden In unserer Feldforschung traten unkalkulierbare Hürden auf, jedoch auch Fehler, die vermieden werden können. Der Ramadan, die Sprachbarriere und manche Interviewsituationen waren Probleme, die im vollen Maß zum Tragen kamen. Fehler, die nicht hätten auftreten müssen, waren konzeptionelle Methodikfehler. Es stellte sich heraus, dass wir unsere Fragebogen-Pretests gründlicher hätten durchführen sollen. Wir mussten feststellen, dass einige Fragen zu ungenau gestellt waren. So sollten unsere Befragten in einem Teil des Bogens einschätzen, ob Blogs und Social-Media-Plattformen mehr, weniger oder gleichermaßen zensiert wurden, als das Fernsehen oder Radio. Einige verfolgten daraufhin den Gedankengang, dass Blogs regelmäßig gesperrt wurden, weil sie für die Regierung gefährliche Informationen enthielten. Weil sie in Tunesien nicht aufrufbar waren, wurden sie als stärker zensiert eingeschätzt. Andere wiederum dachten sich, dass die Informationen, die über das staatliche Fernsehen und das Radio verbreitet wurden, vorab geprüft und gefiltert wurden, also haben sie diese Informationsquellen als stärker zensiert eingeschätzt. Das sind Sachverhalte, die im Ergebnis zur Zensur der Medien mitschwingen, aber bei der einzelnen Aussage nicht sichtbar werden. An anderer Stelle haben wir ungenau übersetzt. Der Frage, auf welche Art die Befragten zuerst von den Ereignissen des Protests mitbekommen hatten, fehlte es in der französischen Version an dem Wort "zuerst", sodass viele gleich mehrere Quellen Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 26
Abschlussbericht der Tunesienexkursion ankreuzten. Wir übernahmen dann die Umdeutung dieser Frage auch für unsere Ergebnisse. Hinzu kommt, dass unser Layout nicht so intuitiv war, wie wir es uns angedacht hatten. Unser Ankreuzsystem für die zeitliche Einordnung verschiedener Sachverhalte wurde oft nicht gleich verstanden und wir mussten es immer wieder erklären. Des Weiteren fehlte uns an einer Stelle die Notiz "Falls >nein
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