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<strong>Abschlussbericht</strong> der Tunesienexkursion<br />
Gegensatz zu den anderen Oppositionsparteien freundlich gesinnt war. Im folgenden<br />
Abschnitt sollen die drei ausgewählten Parteien vorgestellt und somit die Auswahl noch<br />
einmal begründet werden. Anschließend werden die drei ausgewählten NGOs kurz<br />
vorgestellt.<br />
Ennahda<br />
Ennahda war zunächst eine islamische Bewegung, welche 1981 gegründet wurde. 1988<br />
wurde die eigentliche politische Partei mit islamischer Tendenz Ennahda gegründet,<br />
welche aber bis zum 1. März 2011 nicht <strong>als</strong> solche anerkannt wurde (vgl. STERN.DE<br />
2011). Ihre Gründer waren Rached Ghannouchi, Abdelfattah Mourou, Hassen Ghodbani<br />
und Salah Karker, die alle der modernen Universität angehörten. Unter dem Regime Ben<br />
Alis war die Partei schweren Repressionen ausgesetzt. Viele Mitglieder wurden verhaftet<br />
oder flohen ins Exil, so zum Beispiel Begründer Rached Ghannouchi (vgl. GARON 2003:<br />
213). In den ausländischen Medien ist Ennahda sehr umstritten, da sie eine islamische<br />
Demokratie fordert. Ihrer Ideologie nach will die Partei eine Demokratie mit Pluralismus,<br />
Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit, die auf den Islam bezogen und in ihm<br />
begründet ist (vgl. GÖBEL 2011).<br />
Die Ennahda hat lange Zeit unter der Kontrolle und den Repressionen Ben Alis gearbeitet.<br />
Als Opposition und im Gegensatz zum ungeliebten Regime genießt sie eine große<br />
Reputation im tunesischen Volk (ebd.). Daher stellt sich diese Partei <strong>als</strong> ein viel<br />
versprechender Interviewpartner für unsere Forschung dar. Zum einen konnte vermutet<br />
werden, dass sich die Ennahda Alternativräume schaffen musste, um ohne Zugang zum<br />
öffentlichen Raum arbeiten und Informationen austauschen zu können. Zum anderen lässt<br />
sich nach der Legalisierung der Partei ein enormer Wandel innerhalb der Arbeitsmethoden<br />
der Partei vermuten.<br />
Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 97