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Abschlussbericht der Tunesienexkursion
4. Frage: Wann haben Sie festgestellt, dass es sich um eine „richtige“ Revolution
handelt?
Kommentar: Bei dieser Frage gab es unter den Interviewten verschiedene
Standpunkte.
• Standpunkt: Das Wort „Revolution“ sei ein sehr optimistischer Ausdruck für das
was geschehen ist, da sie noch nicht beendet sei. Eine Rückkehr des alten
Regimes ist bislang noch nicht ausgeschlossen. Für einen nachhaltigen Erfolg
muss erst eine Stabilisierung eintreten.
• Für viele Menschen sei der Rücktritt Ben Alis nur das Abschlagens der „Spitze der
Pyramide“ gewesen. Der Rest seines Regimes stünde jedoch noch.
• Standpunkt: Viele Menschen haben am Tag der Selbstverbrennung von
Mohammed Bouazizi erlebt, dass die sozialen Onlinenetzwerke (vor allem
YouTube, Facebook, Twitter) von Nachrichten überflutet wurden, wohingegen die
staatlichen Medien schwiegen. Besonders wurde dies durch das Video der
Selbstverbrennung deutlich, welches als klarer Beweis für das Ereignis und seinen
politischen Hintergrund gewertet wurde und somit in Kontrast zur offiziellen
Position stand.
5. Frage: Gibt es ein Gruppengefühl unter den BloggerInnen?
• Ja, es gibt viel Zusammenarbeit wobei die individuelle Arbeit jedoch immer primär
bleibt.
• Es gibt Tendenzen zu Zusammenschlüssen in Vereinigungen.
Ohne Frage:
• Momentan sind viele Menschen in Tunesien dabei zu erlernen mit
Meinungspluralität umzugehen, da Politik etwas Neues ist. Vielen Menschen ist es
immer noch neu, offene Konversationen zu führen und politisch zu partizipieren.
6. Frage: Kennen sich viele BloggerInnen untereinander?
• Ja, jedoch ist ein großer Teil der BloggerInnen bis heute nur unter einem
Pseudonym bekannt
7. Frage: Gibt es noch Reste des alten Regimes die Zensur und Restriktionen
durchsetzen Wollen?
• Vorsichtigkeit und Selbstzensur sind immer noch stark. Häfig wird Fehlverhalten
von „alten“ Autoritäten festgestellt (z.B bei der Polizei)
8. Frage: Wie beurteilen Sie das momentane Verhältnis von Medien und Politik?
• Die Berichterstattung ist immer Abhängig vom (persönlichen) Maß an Interesse
das man für ein Thema aufbringt.
• Besonders „ästhetische“ Dinge schaffen es daher eher Aufmerksamkeit zu
erringen.
• So wurden beispielsweise die Graffitis und Parolen, welche in Tunis an den
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