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<strong>Abschlussbericht</strong> der Tunesienexkursion<br />
oder welche Strukturen wird er<br />
kontrolliert?<br />
Wie hat die UGTT die Zeit unter<br />
Ben Ali erlebt?<br />
Gibt es Unterschiede bei den<br />
Repressionen gegen Männer<br />
und Frauen?<br />
Gibt es einen speziellen Sektor<br />
für die Frauen im ÖR?<br />
Und das hat sich nach der<br />
Revolution geändert?<br />
Hat die UGTT ein Programm für<br />
Frauen?<br />
Mit welchen Parteien arbeiten<br />
sie zusammen?<br />
Es gibt viele neue Parteien. Mit<br />
welchen arbeiten sie<br />
zusammen?<br />
Und diese Fusion war jetzt nach<br />
der Revolution?<br />
Arbeitet die UGTT mit anderen<br />
mehr, aber die Bürokratie der alten Regimes lebt weiter. Auf<br />
jeden Fall haben die Menschen jetzt weniger Angst.<br />
Unter Ben Ali, aber auch unter Bougiba, gab es Krisenzeiten.<br />
D.h. wir wurden ins Gefängnis gesteckt, ausgetauscht, wir<br />
sind geflüchtet weil die Regierung dominant war. Die letzten<br />
10 Jahre konnten wir es mit einer Haltung des Protestes<br />
managen – wir waren keine Opposition, aber trotzdem hatten<br />
wir unsere Unabhängigkeit im Bezug auf Ben Ali. Und sie<br />
haben ihre Lektion gelernt, denn immer wenn es eine Krise<br />
mit der UGTT gab, gab es eine Krise in der Regierung, sie<br />
haben aufgehört zurückzuschlagen und das konnte die<br />
Revolution beschleunigen.<br />
Nein nicht besonders! Die Unterdrückung der Frauen ist<br />
historisch in Tunesien und auf der ganzen Welt. Sogar bei<br />
euch sind die reellen Rechte der Frau noch nicht auf dem<br />
gleichen Status. Also erleben wir dieses Problem.<br />
Vielleicht auf Niveau der Entscheidungen der Politik oder in<br />
den Gewerkschaften. Wir versuchen unsere Gewerkschaften,<br />
Organisationen und Politik zu verbessern. Die Frauen sind gut<br />
und sehr gebildet, aber man hat das ausgeglichene Niveau<br />
immer noch nicht erreicht. Sie sind unterrepräsentiert.<br />
Wie ich gesagt habe: man hat entschieden, dass es für die<br />
verfassungsgebende Versammlung Listen geben muss die<br />
gemischt und genau abgewechselt sind. Man kann die Frauen<br />
so nicht ans Ende setzten, das ist eine gute Geste. Was<br />
Bildung und Entwicklung angeht, gelingt den Frauen mehr <strong>als</strong><br />
den Männern. Die Frauen in Tunesien sind sehr wichtig.<br />
Wir haben selbst eine Abteilung für die Jugend, die Frauen<br />
und die Vereine und ich habe einen Freund, der auf höherem<br />
Niveau sich mit der Frauenfrage beschäftigt. Es gibt auch<br />
eine weibliche Koordinatorin, aber noch nicht in der Direktion<br />
der UGTT – deswegen meine ich sie sind Unterrepräsentiert.<br />
In dem administrativen Ausschuss gibt es eine Frau. Die<br />
Frauen sind Opfer der direkten Demokratie, weil wir direkt von<br />
der Basis vorbereitet und gewählt werden. Die Basis der<br />
Gewerkschaft wählt <strong>als</strong>o den Vorstand – <strong>als</strong>o wählen die<br />
Männer die Männer, nicht die Frauen!<br />
Ich bin selbst Gründer von einer Partei. Die tunesische<br />
Arbeiterpartei (Parti du Travail tunisienne), die nach der<br />
Revolution gegründet wurde. Die hat gar nichts mit der UGTT<br />
zu tun, es gibt die Arbeiter und die gesamte Schicht<br />
Tunesiens, <strong>als</strong>o ist die Partei viel breiter. Sie ist hauptsächlich<br />
sozialdemokratisch orientiert. Marktwirtschaft, Regulationen,<br />
stärkere Rolle des Staates in der Produktion, dem öffentlichen<br />
Dienst…<br />
Wir sind im Moment drei die fusioniert sind: die Centre<br />
Democrate und noch eine Parti du Travail – aber wir haben<br />
uns <strong>als</strong> Arbeiterparteien zusammen getan.<br />
Ja, wir hatten gestern eine Pressekonferenz.<br />
Das sind die ATFD, AFTURD, Die Liga der Menschenrechte.<br />
Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 196