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<strong>Abschlussbericht</strong> der Tunesienexkursion<br />
standardisierte Fragebögen (Anhang A.2)<br />
Vorteile einer Befragung bestehen darin, „dass sie nicht nur beobachtbare "Items"<br />
aufnimmt, sondern auch komplexe Hintergründe, Meinungen, Ziele und<br />
Rahmenbedingungen raumbezogener Handlungen und Kommunikationsprozesse<br />
erhebbar macht“ (REUBER & PFAFFENBACH 2005: 66). Weiterhin lässt sich ein<br />
Fragebogen so gestalten, dass es nur wenige Minuten dauert, ihn auszufüllen und so<br />
intuitiv, dass er allein von den Befragten ausgefüllt werden kann. So ist es uns auch in der<br />
kurzen Aufenthaltsdauer möglich eine große und somit repräsentative Menge an<br />
Meinungen einzuholen. Unsere Thesen ließen sich in wenigen Fragen umreißen. Dieses<br />
Vorgehen bietet quantifizierbare Ergebnisse. Je mehr Bögen ausgefüllt werden, desto<br />
signifikanter wird deren Aussagekraft (KLANDERMAN & STAGGENBORG 2002: 81 und<br />
290). Mit einem ausgearbeiteten Fragebogen in englischer und französischer<br />
Übersetzung konnten auch die Gruppenmitglieder mit mäßigen Französisch- Kenntnissen<br />
im Feld Befragungen durchführen. Da Französisch in Tunesien Bildungssprache ist,<br />
haben wir mit der sprachlichen Gestaltung der Fragebögen bereits einen "Vorabfilter" für<br />
unsere Zielgruppe geschaffen.<br />
qualitative Interviews (Anhang A.3)<br />
Quantitative Methoden können nur ein starres, standardisiertes Bild liefern. Um auch<br />
persönliche Erfahrungen, Einschätzungen und Motivationen aufzunehmen, die man mit<br />
einer standardisierten Fragebogenbefragung nicht ermitteln kann, ist es notwendig<br />
qualitative Forschungsmethoden anzuwenden. Wie im Text von Reuber und Pfaffenbach<br />
beschrieben, „ist allen qualitativen Interviews gemeinsam, dass die Interviewsituation<br />
relativ offen gestaltet ist" (in FLICK 1995: 94) und der Gesprächspartner aufgefordert wird,<br />
eigene Deutungen und Meinungen von sich zu geben. Der Interviewte wird <strong>als</strong><br />
Gesprächs-‚Partner‘ und nicht <strong>als</strong> ‚Proband‘ gesehen“ (REUBER & PFAFFENBACH 2005:<br />
132). Daher war es durch Experteninterviews mit jungen Tunesiern, wie zum Beispiel<br />
Bloggern oder Fotografen, die an den Protesten teilgenommen haben und das<br />
Geschehene direkt miterlebt haben, möglich, persönlichere und subjektivere<br />
Informationen über die Bedeutung des Internets und der sozialen Netzwerke zu erhalten<br />
<strong>als</strong> es durch die Fragebögen möglich war. Mit Hilfe eines Interview- Leitfadens wollten wir<br />
herausfinden, worüber die Blogger und Internetnutzer konkret schreiben und wen sie<br />
damit erreichen wollten und folglich was damit initiiert wurde. Wir hatten die Aussicht,<br />
durch im Vorfeld geknüpfte Kontakte, mit „Persönlichkeiten“ sprechen zu können, die<br />
Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 21